Tod auf der Donau - Michal Hvorecky

Ani

 

Tropen Verlag - 13.August 2019
978-3608504491
Gebundenes Buch - 372 Seiten - 20,00€
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Ich habe das Buch aufgrund des Fokusthemas der Leipziger Buchmesse 2026

„Unter Strom und zwischen Welten“ 

mir ausgesucht und gelesen. Und gleich zu Anfang muss ich sagen, gerade dafür ist dieses Buch genau das Richtige und ich bin froh, dass ich das zu erst gelesen habe. Denn auf meiner Liste stehen noch ein paar andere Bücher zu dem Thema (→ Blogbeitrag dazu).


Und auch wenn hier im Titel der Tod im Vordergrund steht, so ist er das nicht in diesem Roman. Denn mit diesem Roman fährt der Leser die Donau von Regensburg bis ans Schwarze Meer entlang. Und dabei erfährt man wirklich viel.



Martin Roy ist eigentlich Übersetzer aus Bratislava. Aber momentan fungiert er als Reiseleiter auf dem Schiff „MS America“ und ist für eine Ladung amerikanischer Touristen zuständig. Er holt sie bereits am Flughafen ab, geleitet sie zum Schiff, ist auf dem Schiff immer für sie da und ebenso bei den Tagesausflügen. Bei den Touristen handelt es sich um reiche Senioren – Amerikaner, die viel zu viel Geld bezahlen für diese Reise.

Martin hat genaue Anweisungen, wie er sich zu verhalten hat, und er befolgt diese auch, ist er doch am Ende davon abhängig, wie exzellent die Reisenden ihn fanden. Er lässt sich schon auch mal beschimpfen, ist zu diesen Menschen besonders nett und freundlich (ich wäre wahrscheinlich geplatzt!), muss auch mal ein paar Avancen von den weiblichen Passagieren abwehren und dabei noch sehr nett bleiben. Mit einem falschen Lächeln lobt er die Touristen für ihre Klarheit und ihren Bemerkungen.

Dabei stellt der Autor hier die Amerikaner:innen allesamt als dümmlich hin – hier wird wohl auch kaum mit irgendein Klischee gebrochen.


Aber das eigentliche Thema ist von Anfang an die Donau. Hier im Buch wird von den verschiedenen Donaustädten und Ländern erzählt, ob von Regensburg oder Österreich, von Serbien und Rumänien, ganz egal, von allen Anrainerstaaten bekommt man Geschichten mit. Meist Geschichten aus der Vergangenheit.

Dabei verbindet der Autor Reiseliteratur, Satire und Gesellschaftskritik. Zieht vorbei an überfluteten Städten, geschlossenen Grenzen und den Trümmern eines zerfallenen Europas. Und immer mit Geschichten zwischen Erinnerungen und Vergessenen. Das hat mich sehr begeistert!

Aus: Tod auf der Donau / Tropen Verlag


Die Morde, die an Bord geschehen, spielen irgendwie nur eine Nebenrolle, so auch die Aufklärung dazu – wer also hier einen Krimi sucht ist falsch. „Tod auf der Donau“ ist mehr ein Abenteuerroman, eine Gesellschaftskritik, eine Satire auf die Auswüchse des Tourismus. Und eben eins:


Eine Liebeserklärung an die Donau.



Anett


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