{Rezension} Ragdoll - Dein letzter Tag von Daniel Cole

Ani

Ullstein Verlag | (27.März 2017) | 480 Seiten | Broschiert 14,99€ | E-Book 12,99€

Klappentext zum Buch
Der umstrittene Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, ist nach seiner Suspendierung wieder in den Dienst bei der Londoner Polizei zurückgekehrt. Wolf ist einer der besten Mordermittler weit und breit. Er dachte eigentlich, er hätte schon alles gesehen. Bis er zu einem grausigen Fund gerufen wird. Sechs Körperteile von sechs Opfern sind zusammengenäht zu einer Art Flickenpuppe, einer »Ragdoll«.
Gleichzeitig erhält Wolfs Exfrau eine Liste, auf der sechs weitere Morde mit genauem Todeszeitpunkt angekündigt werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, doch der Ragdoll-Mörder ist der Polizei immer einen Schritt voraus. Und der letzte Name auf der Liste lautet: Detective William Oliver Layton-Fawkes 
Meine Meinung zum Buch
Es sind schon ein paar Tage ins Land gegangen, seit ich das Buch beendet habe, aber irgendwie konnte ich mich bisher noch nicht entschliessen, eine Rezension dazu zu schreiben. Das Buch spaltet mich selbst. Einerseits fand ich den Plot wirklich gut, ein Serienkiller bastelt eine Ragdoll (Flickenpuppe) aus verschiedenen menschlichen Teilen, arrangiert sie noch dazu so, dass der Finger der Puppe genau auf die Wohnung von Detektiv Wolf zeigt.
Kurz darauf erscheint ein Brief, mit 6 Namen und den Todesdaten der Menschen, ganz am Ende steht Detektiv Wolf. Alles könnte so gut verlaufen! Wäre da nicht Wolf selbst. Ich bin mit diesem, total klischeebehafteten, Detektiv einfach nicht warm geworden. Warum muss eigentlich jedesmal ein Detektiv am Rande des Abgrunds stehen? 

Dann seine Kollegen, der Chef, der sich durchsetzen will, man als Leser aber das Gefühl hat, er kann es einfach nicht. Die weibliche Kollegin, ebenfalls klischeebehaftet, kurz vorm Alkoholikerleben, weil unglücklich in den falschen Mann verliebt. Und dann gibt es noch einen Neuen im Team, der aus einer anderen Abteilung kommt und alles ganz genau machen will. Zugegeben, Edmunds war hier der sympathischste von allen! 

Ganz und gar nicht vergessen darf man hier auch Wolfs Ex-Frau nicht. Eine Journalistin, die für ihre Karriere regelrecht über Leichen geht - Klischee!!! Sie hat zwar mal zwischenzeitlich Anwandlungen von Reue, aber die konnte ich ihr als Leserin einfach nicht abkaufen.

Wie gesagt, Edmunds mochte ich, der konnte mich wenigstens noch etwas zum schmunzeln bringen mit ein paar seiner Sprüche, aber dann gab es immer mal wieder Szenen, wo ich mich frage, würde das echt ein Detektiv/Polizist so machen???? Da werden Fakten über die Ragdoll zusammen getragen ( verschiedene Leichenteile, wo keiner zu Anfangs weiß, wer die Leichen sind) und der Detektiv singt beschwingt dazu? Und das war nur ein Punkt, andere fanden das lustig, ich nicht. In so einem Thriller kann man auch Humor anders rüber bringen, das fand ich einfach an der falschen Stelle.


Der Thriller war jedoch richtig spannend und wenn ich meine Abneigung gegen die Protagonisten außen vor gelassen habe und rein auf den Plot geachtet habe, war es eine gut konstruierte Geschichte, wo mir allerdings immer noch ein paar Details fehlen - wahrscheinlich wird das im geplanten 2. Band dann fortgesetzt.


Mein Fazit zum Buch
Schade eigentlich, ich hatte mir so viel erwartet von dem Buch, noch dazu, weil es seitenweise 5 Sterne Rezensionen gibt. Aber ich kann mich da nicht genau anschliessen. Nun bin ich ganz unschlüssig, ob es mir 3 oder 4 Sterne wert war, entscheide mich allerdings für 3 Sterne, einfach wegen den Protagonisten, wenn ich mich mit denen nicht gut stellen kann, zieht sich das irgendwie durchs ganze Buch. Schade.



Zum Autor
Daniel Cole wurde 1983 geboren. Er hat bisher als Sanitäter, Tierschützer und für die britische Seenotrettung gearbeitet. Sein Drang, Menschen zu retten, entspringt möglicherweise dem schlechten Gewissen wegen der großen Zahl der Figuren, die er beim Schreiben umbringt. Er lebt im sonnigen Bournemouth in Südengland und ist meist am Strand anzutreffen, obwohl er eigentlich an seinem nächsten Buch schreiben sollte. Sein Debüt »Ragdoll« erscheint in 34 Ländern.

Weitere Rezensionen: 

Weltenwanderer
Mad Books
Thrillertante
Archive of Longings
Brösels Bücherregal
Bellas Wonderworld


6 Kommentare:

  1. Morgen,

    wir haben ja schon festgestellt, dass wir das Buch ähnlich bewerten.
    Ich bin mit dem "Humor" des Autors noch weniger zurecht gekommen, als du. Der Punkt hat ihn wirklich viele Sterne gekostet ...

    Danke nochmal fürs Verlinken meines Beitrags

    Lg
    Nadine von MadBooks

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  2. Schöne Rezi, da bin ich gleich noch mehr gespannt, das Buch liegt hier schon bereit und wenn ich meine zwei Reziexemplare fertig habe wird es sofort gelesen. Habe schon sehr viele verschiedene Meinungen dazu gelesen. Liebe Grüße Anja

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  3. Hey,

    schade, dass das Buch dir nicht gefallen hat. :( Dabei hattest du dich ja so darauf gefreut. Sowas ist dann immer noch doppelt so ätzend.

    Ganz lieben Gruß
    Steffi

    www.angeltearz-liest.de

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    Antworten
    1. Ja das stimmt. Ich versuche mich ja immer nie von irgendwelchen Hypes anstecken zu lassen, aber ich hatte mich schon selbst wegen des Klappentextes gefreut und dann auch nur noch positive Kommentare dazu gelesen.... Mal sehen, ob ich später Band 2 noch eine Chance gebe.

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  4. Hey,

    eine schöne Rezension :) Ich habe das Buch mit 3,5 Sternen (Tendenz nach oben bewertet), kann aber deine Kritik sehr gut nachvollziehen. Gerade das "Warum muss eigentlich jedesmal ein Detektiv am Rande des Abgrunds stehen" - eine sehr gute Frage. Vielleicht denken viele Autoren, dass es ohne persönliche Dramen und Leiden langweilig wäre? Einen 'kaputten' Charakter finde ich aber immerhin noch interessanter als dauernde Beziehungskrisen der Ermittler, die armen können wohl nie glücklich sein. Ich mochte die Charaktere in "Ragdoll" insgesamt. Den Plot fand ich wie du spannend, nur bin ich mir immer noch nicht sicher, wie ich das Ende bewerten soll... mal sehen, was Band 2 damit macht.

    Liebe Grüße,
    Kerstin

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