Knaur Droemer Verlag / 426 Seiten / 14,99 € (E-Book) |
Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund zwanzig Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...
Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm…
Die Geschichte beginnt etwas eigenartig: Martin Schwartz begibt sich in lebensbedrohliche Ermittlungen, und man hat das Gefühl, er hat selbst bereits mit seinem Leben abgeschlossen und resigniert.
Dann recht schnell des Rätsels Lösung: Er hat seine Frau und seinen Sohn verloren, aussgerechnet auf einem Kreuzfahrtschiff begeht seine Frau Selbstmord und nimmt ihren gemeinsamen Sohn mit in den Tod. Das hat Martin nie verkraftet.
Doch dann wird er von einer verrückten Alten eben wieder auf jenes Kreuzfahrtschiff geholt, wo sich seine Frau umgebracht hat. Denn vor acht Wochen ist abermals eine Mutter mit ihrer Tochter verschwunden, und plötzlich taucht eben diese Tochter wieder auf - im Arm das liebste Kuscheltier des Sohnes von Martin.
Nun beginnt eine Jagd nach dem Entführer, denn schnell wird klar: Das sind nicht einfache Suizide, da steckt mehr dahinter, denn es scheint, da hat es einer auf Mütter mit ihren Kindern abgesehen. Und dann gerät auch noch die Patentochter des Kapitäns in den Verdacht, sich das Leben zu nehmen.
Dies ist wieder eine spannende und komplexe Story des Autors, die immer wieder Punkte erreicht, wo man als Leser wieder umdenken muss. Gerade denkt man, man ist des Rätsels Lösung nah, schon passiert wieder etwas, dass alles umwirft und man weiter im Dunkeln tappt. Bis zum Schluss bleibt die Geschichte spannend und wartet am Ende mit einem Schluss auf, den man so nicht erwartet hat.
Einzig mit den einzelnen Charakteren konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Da war keiner dabei, der mir wirklich sympathisch war, deswegen gibts auch einen Stern Abzug von mir, da hätte man doch ein bisschen mehr draus machen können.
Auch wenn sich viele mit dieser Flut an schockierenden Auflösungen, Momenten und ähnliches überladen fühlen und kritisieren, dass Herr Fitzek hier einfach viel zu viel in das Buch gepackt hat - ich fand es einfach nur gut. Das Ganze ist sicher Geschmackssache, wie so vieles auch, aber ich mochte es gerne und werde es auch weiter empfehlen.