[Rezension] Mrs Agatha Christie – Marie Benedict

Ani

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
Verlag Kiepenheuer & Witsch (Ki-Wi Verlag) - 10.März 2022
978-3462002959
Paperback - 320 Seiten - 16,00€

Es ist eines der größten Geheimnisse um Agatha Christie: Ihr elftägiges Verschwinden im Dezember 1926. Selbst in ihrer eigenen Biografie hat sie dies nicht erwähnt und erklärt. Das dies zu diversen Spekulationen einlädt ist auch klar. Marie Benedict hat sich dazu entschlossen, aus genau dieser Geschichte ihre eigene Geschichte zu formen und das ist ihr wirklich gut gelungen. Genauso hätte es sich zutragen können, genauso hätte es sein können. Was wirklich hinter dem Verschwinden von Agatha Christie steht, werden wir nie erfahren, sie hat ihr Geheimnis nie preis gegeben.


Agatha Christie gilt als Begründerin des modernen britischen Kriminalromans. Aber sie wuchs auch zu einer Zeit auf, wo die Rolle der Frau doch etwas eingeschränkter war. Der Roman wird in zwei Zeiten erzählt. Zum einen zu einer Zeit, als Agatha ihren zukünftigen Ehemann kennen lernt und ihre erste Zeit zusammen, aus Agathas Sicht. Zum anderen die Zeit nach ihrem Verschwinden aus Sicht ihres Ehemannes. Die Kapitel wechseln sich ab und das fand ich sehr spannend.


In der Vergangenheit lernen wir die Geschichte von Agatha kennen, wie sie zum Schreiben kam, ihre Zeit als Krankenschwester und als Apothekenhelferin. Genau da hat sie viel Erfahrungen gesammelt, die ihr in ihren Kriminalromanen zu gute kamen und die sie da genutzt hat. Auch ihre Beziehung zu ihrer Mutter, die eine sehr enge war. Allerdings wurde ihr auch immer wieder vorgepredigt, dass ein Ehemann vor allem kommt, vor den eigenen Bedürfnissen und auch vor den Kindern. Nur der Ehemann muss glücklich sein. Natürlich sieht das Agatha auch so, das ist nun mal das Bild zu dieser Zeit. Aber auch ihr werden irgendwann die Augen geöffnet und sie hinterfragt vieles, ob es wirklich so sein muss.


In der Gegenwart steht dann Colonel Christie im Vordergrund, der nach dem Verschwinden seiner Frau sofort in den Fokus der Polizei gerät. Christie ist allerdings sehr daran gelegen, dass sein Privatleben nicht allzu sehr beleuchtet wird. So verstrickt er sich immer mehr – aber ist das wirklich so gewollt?


Marie Benedict hat hier eine wunderbare Geschichte geschrieben, die so sein kann, genauso wie Agatha Christie ihre Kriminalromane geschrieben hat, könnten diese elf Tage von ihr so konstruiert worden sein. Wenn man es liest, hält man dies für genau die richtige Erklärung und könnte das der Kriminalautorin genauso zutrauen.

Ich war gefesselt von der Geschichte und sie hat mir jetzt Lust gemacht, die Biografie der Autorin zu lesen. Von Marie Benedict war es für mich das erste Buch, welches ich gelesen habe, aber ich werde ihre anderen beiden („Frau Einstein“ & „Lady Churchill“) mir mal genauer ansehen, denn ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.


Anett


2 Kommentare:

  1. Liebe Anett

    Oh, von diesem Veschwinden wusste ich gar nichts, die Biografie der Autorin kenne ich nämlich nicht. Du hast mich jetzt auch direkt neugierig gemacht und ich werde mir das Buch und auch die Biografie von Agatha Christie einmal näher ansehen.

    Alles Liebe an dich
    Livia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Livia,
      die Biografie will ich jetzt auch unbedingt lesen! Bin gespannt, was du dazu meisnt.

      Liebe Grüße Anett

      Löschen

Ich freue mich über jeden Kommentar! Antwort erhältst du direkt hier oder auf deinem Blog. ♥ Dankeschön ♥
Bitte beachte: Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mit dem Absenden deines Kommentars willigst du daher in die Speicherung und Weiterverarbeitung deiner Daten laut meiner Datenschutzerklärung und der von Google ein!