{Rezension} Bitterzart (Band 1) von Gabrielle Zevin

Ani
FJB / 544 Seiten / 9,99 € (E-Book)
Ein Mädchen zwischen High School und Verbrechen, zwischen Liebe und Verantwortung

New York 2083: Wasser und Papier sind knapp, Kaffee und Schokolade sind illegal. Smartphones sind für Minderjährige verboten und um 24 Uhr ist Sperrstunde. Die Balanchine Familie ist das Zentrum des illegalen Schokoladenhandels in New York. Doch die Eltern von Anya Balanchine sind bereits tot, und Anya ist mit 16 Jahren das Familienoberhaupt. Sie kümmert sich um ihre Geschwister und die kranke Großmutter, und versucht, sie alle möglichst aus dem illegalen Familiengeschäft rauszuhalten.

Von ihrer ersten großen Liebe Win kann sie sich allerdings nur sehr schwer fernhalten, dabei ist er ausgerechnet der Sohn des Oberstaatsanwaltes – ihres schlimmsten Feindes…

„Komm, wir gehen direkt zu meinem Vater“, sagte Win plötzlich.

„Und sagen ihm was?“

„Dass unsere Liebe so stark ist, dass er sie nicht verbieten kann.“

Eine Familie wie die Corleones, eine Liebe wie in Romeo und Julia – der erste Band der einzigartigen neuen Serie von US-Bestsellerautorin Gabrielle Zevin
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von der Protagonistin Anya Balanchine erzählt. In einer Art und Weise, wie ich sie bisher noch nicht kannte. Sie erzählt in einer Form der Vergangenheit, ihre Geschichte. Das hat mir sehr gut gefallen, gerade so Redewendungen wie "Ich verzichte hier näher darauf einzu gehen, weil ..." - das war mal eine erfrischende Erzählweise.

Anya ist die Tochter des ermordeten Clanchefs der Balanchines. Ihn hat sie immer geliebt, dies geht auch aus vielen Teilen des Buches hervor. Sie hat noch immer ein Problem damit, dass nie heraus gefunden wurde, wer ihren Vater umgebracht hatte.
Auch ihre Mutter wurde ermordet - man dachte, ihr Vater sei im verunglückten Wagen. Mit dabei Anyas älterer Bruder, der zwar überlebte, aber wohl immer einen Schaden von dem Unfall davon tragen würde.
Außerdem hat sie noch eine jüngere Schwester und eine kranke, bettlägigere Oma. Anya schmeißt alles und fühlt sich für ihre Geschwister verantwortlich. Sie kommt oftmals recht unnahbar, ja sogar kaltherzig vor, aber dies ist sie keinesfalls. Schwäche will sie keinesfalls zeigen, so hat sie es bereits von ihrem Vater gelernt.

Und dann verliebt sie sich ausgerechnet in den Sohn des Staatsanwalts, der den kriminellen Machenschaften New Yorks den Kampf angesagt hat. Das diese Verbindeung alles andere als unter einem guten Stern steht, ist auch Anya klar.

Diue Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, eine Zeit, in der Schokolade verboten ist, ebenso wie Kaffee und einiges mehr - auch Bücher gibt es aufgrund der Papierknappheit nur noch in digitaler Form. Es kam zwar wenig Mafia-Atmosphäre auf, auch blieb die Liebesgeschichte von Win und Anya recht flach, aber ich fand es spannend und es gab immer wieder Wendungen, die letztendlich dazu führen, dass ich mir wohl auch den zweiten Band besorgen und lesen werde.
"Bitterzart" ist eine tolle Zukunftsgeschichte - allerdings für mich keine wirkliche Dystopie, da ich so eine Zukunft durchaus als vorstellbar erachte.  Für den zweiten Band wünsche ich mir allerdings ein bisschen mehr Tiefe - auch für die Protagonisten. Die angepriesene Liebesgeschichte a la "Romeo und Julia" blieb meines Erachtens noch etwas auf der Strecke.






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