Mär
20
2025

Yellowface – Rebecca F.Kuang

Ani

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
Eichborn Verlag - 29.Februar 2024
978-3847901624
Gebundenes Buch - 384 Seiten - 24,00€

Was für eine erschreckende Geschichte! Ich bin total zwiegespalten, wie ich diese finden soll. Ich habe gehadert, aber auch geliebt. Und ich habe mich gefragt, wie realitätsnah ist sie wirklich?


June und Athena kennen sich schon seit dem Studium. Beide schreiben Geschichten, doch während Athena gefeiert wird und jedes ihrer Bücher ein Erfolg ist, bleibt Junes Debütroman eher unentdeckt.

Als Athena unter tragischen Umständen ums Leben kommt, kommt June an das Manuskript ihres neuesten Romans, von dem keiner weiß. Und June nimmt dieses an sich.



June bearbeitet das Manuskript für sich neu, liest sich in die Geschichte ein, lernt vieles über das Thema. Und reicht es in einer Agentur als ihre Geschichte ein. Für sie ist klar, die Geschichte ist gut, sie muss erzählt werden, und da ist doch egal, wer sie geschrieben hat, oder? Außerdem hat sie diese zu ihrer Geschichte gemacht, indem sie so viel bearbeitet hat, oder?


Schnell wird einem als Leser aber auch klar: June ist extrem neidisch und aus Neid heraus hat sie die Geschichte von Athena genommen und gibt sie als ihre eigene aus. June hatte immer nur oberflächlich Kontakt mit Athena, plötzlich ist sie ihre beste Freundin, eine, mit der sie so viel verbindet. Ihr kommt zu Gute, dass Athena nie mit anderen über ihre Projekte gesprochen hat. Und doch kommen erste Zweifel auf, als das Buch „Die letzte Front“ erscheint. Nun wird auch das Buch unter Juniper Song veröffentlicht, die Leser verunsichert, ist es doch gar keine Chinesin, die dieses Buch über chinesische Arbeiter im ersten Weltkrieg geschrieben hat.


Und so bekommt man als Leser:in nicht nur einen Blick in die Verlagsbranche, in der das Manuskript noch aufgehübscht wird, alles passend gemacht wird, sondern auch einen Blick in die Sozialen Medien, als der erste Shitstorm auf June trifft.

Außerdem kommen immer wieder auch Themen wie Rassismus, Stereotypen und kulturelles Erbe auf. Und genau diese Themen kommen nicht zu kurz, gerade June bringt einiges davon hervor, und ist dabei höchst unsympathisch.


Super gelungen fand ich die Aufmachung des Buches. Nicht nur das gelbe Cover, wenn man den Schutzumschlag abgemacht hat, dachte man erstmals, man hat ein falsches Buch in der Hand, denn auf dem Cover stand „Die letzte Front“ von Juniper Song. Sehr cool!


Als das Buch letztes Jahr erschien, ist man kaum daran vorbei gekommen, überall hat man gefühlt das gelbe Cover von Yellowface gesehen, mir hat es gut gefallen, aber kann den kompletten Hype darum trotzdem nicht nachfühlen. Nichts desto Trotz ein gutes Buch, mit Stärken und Schwächen, das mich am Ende wirklich zwiegespalten zurück ließ.


Anett


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