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| Anzeige/Rezensionsexemplar Paperento Verlag - 31.März 2025 978-3947409716 Taschenbuch - 300 Seiten - 16,00€ |
Eigentlich wusste ich, worauf ich mich bei diesem Krimi einlasse. Als jedoch die erste Zeitreise des Kommissars Josef Kafka anstand, war ich doch etwas verwirrt – schließlich begegnet man so etwas in einem Kriminalroman nicht alle Tage. Ich wollte unbedingt wissen, wie der Autor das hinbekommt, ohne dass es zu fantastisch wirkt.
Außerdem reiste der Kommissar nicht irgendwohin – nein, ausgerechnet in die Zeit der dunkelsten Geschichte Deutschlands musste es sein. Und was er dort erlebt, ist nichts für schwache Nerven.
Aber alles mal auf Anfang: Eine entfernte Verwandte stirbt, und Kafka bekommt einen Brief voller Dokumente, die er zunächst beiseitelegt – diese werden allerdings später noch wichtig. Doch irgendwie scheint dieser Brief alles ins Rollen zu bringen. Denn als Kafka kurz darauf mit seinem Wagen liegen bleibt, findet er sich plötzlich in die NS-Zeit zurückversetzt. Das kann doch nicht stimmen, oder?
Er
trifft auf eine Wagenkolonne mit Patienten, die verlegt werden sollen
– mit dabei Doktor Krauss, der Kafka von Anfang an suspekt ist. Auf
spektakuläre Weise gelingt ihm die Flucht, zusammen mit einem
Patienten. Als er später in einer Wiese erwacht, ist der geflohene
Patient verschwunden – und Kafka ist zurück in seiner Zeit.
Von nun an erlebt er mehrere solcher Zeitsprünge, und schon beim zweiten wird dem Lesenden klar, dass sich hier eine Geschichte entspinnt, die zwar grausam ist, aber erzählt werden muss.
Dass Kafka dann noch in der Sonnen-Klinik am Rande der Stadt ermittelt, ist fast schon Nebensache. In der Klinik sterben vermehrt Patienten – bis schließlich eine Schwester ermordet wird und mit Hochdruck nach einem Täter gesucht wird.
Ich bin ehrlich: Mich hat die Handlung in der Vergangenheit deutlich stärker gefesselt als die Ermittlungen in der Gegenwart. Es war spannend, aber auch erschütternd. Kafka kommt mit den NS-Euthanasieprogrammen in Kontakt, und was er in dieser Zeitschiene erlebt, geht wirklich unter die Haut.
Ein atmosphärischer Thriller, der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt.
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| Zur Leipziger Buchmesse 2025 habe ich den Autor Francis Mohr getroffen - am Stand vom Paperento Verlag |
Anett


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