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Ein
totalitärer Staat in dem Frauen keinerlei Rechte haben.
Ein
fiktiver Staat, der mir Angst gemacht hat – so oder so ähnlich
kann es jederzeit geschehen.
Ein
schleichender Prozeß ging diesem Staat voraus: Frauen verlieren ihre
Rechte, dürfen nicht mehr arbeiten gehen, dürfen nichts besitzen.
Wie schrecklich ist das denn bitte schon! Aber noch gar nichts, gegen
das, was sie nun erwartet. Denn es gibt nur drei Arten von Frauen:
Ehefrauen, Dienstmädchen und Mägde. Und gerade die Mägde sind echt
bescheiden dran.
Frauen,
die bereits vor der neuen Machtform ein Kind geboren haben werden
„umerzogen“ und geformt. Sie sollen zum gebären da sein!
Und
die Art und Weise fand ich persönlich am erschreckensten.
Desfred,
die Magd aus deren Sicht erzählt wird, kommt ins Haus des
Kommandanten und seiner Frau. An ihren fruchtbaren Tagen wird Desfred
in das Schlafzimmer der Eheleute geführt, und während die Ehefrau
ihre Hände festhält, vergewaltigt der Ehemann die Magd. Das läuft
so lange, bis sie ein Kind gezeugt haben. Dieses wird dann sofort
nach der Geburt der Ehefrau in den Arm gelegt und diese wird für
„ihr“ Kind von den anderen Ehefrauen gefeiert und beglückwünscht.
Bekommt
eine Magd in der zeit kein Baby, wird sie verbannt. Schliesslich ist
das ihre Schuld, wenn sie unfruchtbar ist – keineswegs ist die
Schuld beim alternden Ehemann zu suchen!
Das
hat mich alles so sehr erschüttert!
Immer
wieder gibt es kurze Rückblenden aus dem Leben von Desfred. Und man
erfährt, wie es ihr ergangen ist, nach der Machtübernahme dieser
Bibeltreuen. Sie flüchtet sich regelrecht in ihre Vergangenheit
„Ich bin ein Flüchtling aus der Vergangenheit, und wie andere Flüchtlinge lasse ich noch einmal die Sitten und Gebräuche des Lebens Revue passieren, das ich hinter mir gelassen habe oder zwangsweise hinter mir lies, und alles erscheint mir genauso seltsam, von hier aus betrachtet, ich bin genauso besessen davon.“
Seite 128
Aber
es gibt auch Netzwerke zwischen den Mägden. Und es gibt einen
Untergrund. Einige flüchten, viele werden geschnappt und öffentlich
gesteinigt oder gehängt. Aber es gibt auch Hoffnung, es gibt immer
noch Menschen, die gegen dieses System rebellieren. Doch ist es nicht
so einfach, diese zu erkennen.
Leider
gibt es aber auch Frauen, die das scheinbar voll und ganz
unterstützen. Wenn ich allein an die „Tanten“ denke, welche
aktiv an der Umerziehung der Mägde teilnehmen. Sie tun, als ob es
für diese Frauen eine Ehre wäre, als Mägde da zu sein. Jegliche
Rebellion und Aufsätzigkeit wird mit brutalen Strafen geahndet.
Ich
fand dieses Buch extrem verstörend, auch die Art, wie schnell und
scheinbar reibungslos dieses System sich etablieren konnte.
Margaret
Atwood erzählt schockierend und nüchtern, konnte mich aber komplett
mitreißen und auch wenn das Thema so verstörend war, war ich vom
Buch, vom Schreibstil und der Art und Weise komplett überzeugt.
Anzeige Der Report der Magd – Margaret Atwood Piper Verlag, Erschienen am 03.April 2017 ISBN: 978-3492311168 416 Seiten, Taschenbuch, 12,00€ |
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by Piper Verlag
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Hallo Anett,
AntwortenLöschenganz tolle Rezension für ein gewaltiges Buch mit erschütternder Thematik. Das Buch landet sogleich auf meine WL (bei Dir finde ich doch echt immer etwas *g*).
Liebe Grüße aus Wien
Conny
Liebe Conny,
Löschenvielen Dank für das Kompliment :)
Mich hat das Buch echt total bewegt! Viel Spaß beim lesen.
Liebe Grüße Anett.
Liebe Anett
AntwortenLöschenLieben Dank für den Tipp, das klingt nach einem wirklich sehr spannenden und bewegenden Buch, das ich mir sehr gerne auf die Wunschliste setze.
Alles Liebe dir
Livia