Foto Anetts Bücherwelt |
Ja,
das Morgen würde besser sein, kein Zweifel, trotz allem, was zu
Hause in Lateinamerika oder anderswo geschah. Man konnte nicht in die
Vergangenheit zurückkehren, und wieder zulassen, dass Moralismus,
Heuchelei und Lüge das Leben der Menschen bestimmen.
(Seite
79)
Dies
war mein Erster Roman von Paulo Coelho und der hat mich überzeugt.
Lag es an der Schreibweise, an dem Roadtrip oder an der Zeit, die
mich sehr interessiert, ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall fand
ich das Buch, was der Autor autobiografisch geschrieben hat sehr
überzeugend.
Es
war keinesfalls wie eine Biografie geschrieben, sondern wie ein
Roman. Der junge Paulo kommt nach Europa um an die großen Hippieorte
der Zeit zu fahren. Der Dam in Amsterdam sollte der Auftakt sein,
danach der Picadilly in London. Aber soweit kam es gar nicht. In
Amsterdam lernt er Karla kennen und macht sich mit ihr auf den Weg
nach Kathmandu. Sie fahren mit dem „Magic Bus“, der nichts
magisches an sich hat und stoßen auf Menschen jeglicher Herkunft.
Das
finde ich, macht genau das Buch aus. Diese gewisse Magie der Reise,
die Menschen und ihre Vorstellungen des Lebens.
Aber
es waren auch Situationen, die nicht gerade angenehm waren. So traf
die gemischte Reisegruppe beispielsweise in Österreich auf eine
Gruppe Biker, die alles andere als nett waren:
„Bevor
ihr geht, möchte Adolf, dass ihr versprecht, nicht noch einmal
hierherzukommen. Wir hassen Herumtreiber. Unser Volk steht für
Gesetz und Ordnung. Gesetz und Ordnung! Ausländer sind nicht
willkommen. Haut ab! Geht zurück in euer Land mit euren Drogen und
eurer sexuellen Freizügigkeit.“
(Seite
160)
Man
achte darauf, das Ganze geschah 1970. Fand ich schon erschreckend..
Später
bröckelte es auch an der Beziehung zwischen Paulo und Karla, für
ich kamen da eh keine Emotionen rüber und ich fand das alles
ziemlich oberflächlich. Das war auch ein Kritikpunkt für mich im
Buch, die fehlenden Emotionen.
Aber
man lernte auch einiges dazu. Zugegeben, von Drogen und LSD habe ich
jetzt nicht wirklich Ahnung, und man kann mich da wohl schnell
begeistern :) Oder wusstet ihr, dass LSD zufällig in der Schweiz
entdeckt wurde?
Ursprünglich
war die Substanz entwickelt worden, um eine bestimmte Krankheit zu
heilen, an die sie sich jetzt nicht mehr erinnerte. Bis der Chemiker,
der das LSD hergestellt hatte – oder, sagen wir, der Erfinder –
Jahre später auf die Idee kam, ein wenig von der Substanz zu
probieren.
(Seite
277)
Ich
empfand das Buch als sehr fesselnd und spannend. Der Autor konnte
viel über alternative Themen und die Hippiebewegung schreiben, was
ich total faszinierend fand. Aber auch die politischen Thema kamen
nicht zu kurz und waren mitunter sehr erschreckend, auch die Willkür
die mitunter ausgeführt wurde. Das und der flüssige Schreibstil
lies mich das Buch kaum aus der Hand legen.
Natürlich
kamen auch spirituelle Thema auf, aber ich empfand diese nicht als im
Vordergrund stehen.
Alles
in allem konnte mich das Buch voll und ganz überzeugen und
vielleicht sollte ich doch noch mal ein anderes Buch des Autors
lesen.
Und das Cover! Das Cover ist so fantastisch! Schon das alleine hat mich zum lesen des Buches verleitet!
Weitere Meinungen:
Bellas Wonderworld:
Weitere Meinungen:
Bellas Wonderworld:
Ein bunter Roadtrip der das Lebensgefühl und die Kultur der Flower-Power-Ära lebendig werden lässt.
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Anett
Hallo Anett,
AntwortenLöschenvielen Dank für die Besprechung! Ich überlege mir schon seit längerer Zeit ob ich mir den neuen Coelho kaufen soll und du hast mir echt ein bisschen die Entscheidung dabei abgenommen :). Wenn du vorhast einen weiteres Buch von ihm zu lesen kann ich dir wärmstens seinen Klassiker "Der Alchimist" empfehlen - es wird dir bestimmt gut gefallen!
Liebe Grüße
Vielen Dank für den Tipp! "Der Alchimist" steht auch bereits auf meiner Wunschliste!
LöschenLiebe Grüße
Anett