[Jugendbuch] Küsse im Sommerregen sind auch nur nass – Ciara Smyth

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
Magellan Verlag - 13.Juli 2021
978-3734850530
Gebundenes Buch - 400 Seiten - 18,00€

>> Ich glaube nicht an Liebe auf den ersten Blick oder Seelenverwandtschaft, diesen ganzen Stuss eben, den man immer in Filmen sieht. Ihr wisst schon, wo Leute sich durch irgendeinen ach so verrückten Zufall sich kennenlernen, einander tief in die Augen gucken, und zack, sind sie verknallt.<<

So der Beginn des Buches und so viel auch zur Stimmungslage von Saoirse (was man Sier-scha ausspricht, wie uns die Autorin auch gleich am Anfang erklärt). Sie möchte einen entspannten Sommer verleben, nachdem sie eine wahre Schlussmachokalypse hinter sich gebracht hat. Dann lernt sie auf einer Party Ruby kennen. Saoirse ist auf der Stelle recht begeistert von ihr und kann ihr kaum aus dem Weg gehen. Allerdings ist Ruby eine begeisterte Anhängerin von romantischen Komödien, wo hingegen Saoirse lieber Horrorfilme schaut. Dies verspricht ein interessanter Sommer zu werden!

Saoirse hat es eigentlich momentan nicht ganz leicht. Ihre Mutter liegt mit Demenz in einer Klinik, da sie daheim nicht rund um die Uhr überwacht werden kann. Ihr Vater ist kurz davor, eine neue Frau zu heiraten und Saoirse hat niemanden, mit dem sie reden kann, nachdem auch mit ihrer Freundin alles in die Brüche ging. Aber sie ist auch niemand, die einfach ihre Probleme mit irgendjemanden teilt. Sie ist eher verschlossen, schnell aufbrausend, will eigentlich niemanden an sich heran lassen. Ruby allerdings mit ihrer Fröhlichkeit, ihrer selbstlosen Art hat schnell Saoirse´s Herz erobert, auch wenn sie sich das nicht eingestehen will.

Und so wollen die beiden einen Sommer erleben, voller Dates, romantischen Komödien und all dem, was in solchen Filmen passieren kann. Es ist so toll! Es hat mir so gefallen, wie Ruby versucht, Saoirse diese nah zu bringen und wie weit sich Saoirse darauf einlässt und so langsam die Mauer um sich herum einstürzt.

Auch fand ich die Wortgefechte zwischen Saoirse und ihrem Hassfreund Oliver sehr erfrischend. Was die beiden ausmacht, wie die beiden mit einander umgehen, das hat mir so gut gefallen. Oliver war sehr sympathisch und stellte sich einmal mehr als Freund heraus.

Auch die Beziehung von Saoirse zu ihrem Vater und seiner neuen Freundin Beth fand ich sehr interessant. Eigentlich zoffen sich Vater und Tochter immer wieder, aber aus irgendwelchen Gründen lässt sie sich doch immer wieder für die Hochzeitsvorbereitungen mit einspannen. Und auch wenn sie sich selbst das nicht eingesteht, merkt man immer wieder, dass sie die Beziehung der beiden ja doch in Ordnung findet und im tiefen inneren weiß sie auch, dass die Entscheidung, ihre Mutter ins heim zu bringen die Richtige war. Diese Beziehung, Saoirse und ihre Mutter, hat mir immer mal wieder Tränen in die Augen gedrückt, fand ich doch sehr ergreifend.

Gerade die letzten Seiten des Buches hatten es für mich recht in sich, ich konnte kaum noch das Buch weglegen, denn es wurde romantisch, spannend, tragisch und so emotional! Ich liebe das Buch! Und kann es nur empfehlen!

Anett