[Rezension] Die Chroniken von Peter Pan. Albtraum im Nimmerland – Christina Henry

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
Penhaligon Verlag - 28.Juni 2021
978-3764532369
Gebundenes Buch - 268 Seiten - 18,00€

Nachdem ich von der Autorin die drei Bände von Alice im Wunderland gelesen hatte, habe ich mich hier auf eine weitere düstere Geschichte gefreut. Eine Geschichte, die uns einen ganz anderen Peter Pan zeigt, als wir ihn aus den Walt Disney Filmen kennen. Und ich fand den so gut!

Wir lernen hier Jamie kennen, und Jamie gibt uns einen Einblick in das Leben von Nimmerland. Alles ist etwas anders, als wir die Geschichte kennen, und alles ergibt am Ende auch einen Sinn.

Innenseite Die Chroniken von Peter Pan

Jamie erzählt gleich zu Beginn, dass seine jahrelange Freundschaft mit Peter zerbrochen ist. Und genau wie es dazu kam, wird im Buch erzählt. Jamie, der als erster Junge auf Peters Insel geholt wurde, hat eine Sonderstellung bei Peter. Viele Jahre geht das auch gut und beide haben viel Spaß auf der Insel. Immer wieder holt Peter neue Jungen auf die Insel, denn immer wieder sterben auch Jungs. Sei es durch die Vieläugigen (eine Art riesiger Spinnen) oder durch die Piraten. All das nimmt jamie immer wieder hin, er ist es aber auch, der die toten Jungen begräbt, er kümmert sich um tägliche Abläufe und er ist den Jungen eine Art Leitfigur. Peter ist nur für Spaß und Spiel. Er will sich nicht mit solchen Dingen beschäftigen, ist ein Junge gestorben, wird ein neuer geholt, so einfach ist es für ihn.

Innenseite Die Chroniken von Peter Pan

Der erste Bruch entsteht, als Peter Charlie auf die Insel bringt. Charlie, der viel zu klein ist, der noch nicht kämpfen kann, nichts allein machen kann. Und später bekommt Jamie auch mit, dass Charlie eigentlich noch eine Mutter hat, die ihn liebt und sucht. Dies war immer ein No Go für die Jungs, es wurden nur welche auf die Insel geholt, die niemanden mehr hatte und die allein waren. Plötzlich hinterfragt Jamie immer mehr Entscheidungen von Peter, und Jamie bekommt so langsam mit, dass Peter entscheidende Geheimnisse vor ihm hat.

Das Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und mit seiner düsteren Atmosphäre beeindruckt. Es war so fesselnd und ganz langsam entfaltete sich das grauen von Nimmerland. Es ist die Vorgeschichte zum Märchen von Peter Pan, eine Geschichte, die dunkler fast nicht sein kann und Peter so ein unsympathischer Egoist ist. Jamie wird zu Captain Hook, und das nicht ohne Grund, der Weg dahin hat mich regelrecht in einen Sog gezogen.

Am Ende fand ich diese Geschichte fast noch besser, als den Dreiteiler der Chroniken von Alice.

Anett