[Reisebericht] Klub Drushba: Zu Fuß auf dem Weg der Freundschaft von Eisenach bis Budapest – Rebecca Maria Salentin

Ani

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
Verlag Voland & Quist - 15.Juni 2021
978-3863912977
Taschenbuch - 320 Seiten - 20,00€

Der Reisebericht basiert auf die Erlebnisse der Autorin. Als ihr Lebensweg einschneidende Veränderungen mit sich brachte, machte sie sich auf den Weg. Ungeübt, aber einmal den Entschluss gefasst, erbittert in der Durchsetzung ihrer Ziele. Damit hat sie uneingeschränkt meinen Respekt verdient!


Die Autorin macht sich auf den ca 2.700 km langen Bergwanderweg, der noch aus einer Zeit eines geteilten Deutschlands stammte. Es ist ein vergessener und doch unbedeutender Fernwanderweg – das fand ich nun schon wieder richtig gut! Nach und nach lernte man die Gegend und die Menschen kennen. Die Autorin hat sich bereits mit der Route auseinander gesetzt und es gibt Menschen, die diese immer noch wandern, hegen und pflegen. Ich konnte diese Route auch gut nach vollziehen, sie war gut beschrieben und ich kenne mich auch ein wenig aus. Ich fand es unheimlich interessant, wie sie sich mit den Gegebenheiten auseinander setzte, trotz diverser Ängste allein wanderte und noch besser fand ich, was sie für Freunde hatte! Auf der Strecke traf sie immer wieder welche, die Stückchenweise mit ihr wanderten, Freunde, die gern wanderten, aber auch Freunde, die es nicht so damit hatten. Und alle verbanden sie das Ziel, der Autorin zu helfen und sie zu unterstützen. Toll!


Bis zum Schluss schnaufte sie die Berge hoch, gab sich aber nicht geschlagen, sondern hielt durch! Das ist so bewundernswert, ich bin wirklich begeistert, was man (Frau) schaffen kann, wenn man unbedingt will. Dabei ist die Wanderstrecke nicht immer Zucker schlecken, meistens ist sie einfach nur anstrengend.


Was mir allerdings ein bisschen die Stimmung trübte, war ihre Beschreibung vom Erzgebirge. Ja, die Menschen sind anders, aber nicht alle sind dumm oder rechts. Nicht alle Dörfer grau und verwahrlost. Wo ist sie nur lang gelaufen? Es gibt so tolle Gegenden hier im Erzgebirge und viele nette Menschen! Es ist schade, dass dies im Buch nur so einseitig vorkam und (wieder einmal) alle Sachsen in den rechten, dummen Topf geworfen wurden!


Während des Wanderberichts (der keinesfalls trocken geschrieben war, sondern humorvoll und sehr bildreich) bekam man auch immer wieder Geschichten aus dem Leben der Autorin zu lesen. Wie es dazu kam, dass sie diesen Weg gegangen ist, Geschichten aus ihrer Kindheit (was mich total faszinierte) und auch Geschichten rund um ihre Wahlheimat Leipzig. Dies war immer wieder schön, faszinierend und spannend. Außerdem lies es sich alles in allem so gut lesen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Ich bin begeister und kann das Buch nur empfehlen, wer gern über solche Berichte liest, sollte einfach mal einen Blick hinein werfen! Es lohnt sich (trotz kleinen Kritiken).


Anett


4 Kommentare:

  1. Das klingt wirklich interessant und ich kann deinen Unmut über die einseitige Darstellung des Erzgebirges sehr gut verstehen.

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    1. Danke!
      Ja ein paar positive Vibes wären schon schön gewesen.

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  2. Hallöchen Anett,

    das Buch hab ich bei mir in der Nähe schon einmal liegen gesehen. Nur nicht in einer Buchhandlung, sondern in einem mobilen Cafe-Wagen am Elsterflutbett.
    Schade, dass die Autorin so negative Einblicke der Region hinterlässt. Deine Frage ist gut, wo ist sie nur lang gelaufen?

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Hallo Tina,

      das liegt vielleicht daran, dass sie Inhaberin des "Zierlich Manierlich" war :) Ich denke, dieses Sommercafé meinst du?

      Liebe Grüße Anett

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