[Rezension] Veronika beschließt zu sterben – Paulo Coelho

Ani

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
Diogenes Verlag - 08.Dezember 2021
978-3257246278
Taschenbuch - 240 Seiten - 10,00€

Dieses Buch wollte ich schon so lange lesen! Es stand gefühlt eine Ewigkeit auf meiner unbedingt noch lesen Liste. Nun hat der Diogenes Verlag ein paar Bücher von Paulo Coelho neu aufgelegt, mit einem wundervollen neuen Cover. Das gab nun den Entschluss, das Buch unbedingt zu lesen.

Veronika, die ihrem Leben ein Ende setzen will, weil sie das Leben nicht mehr lebenswert findet, erwacht in einem Sanatorium. Sie hat ihren Suizid überlebt, aber die Ärzte sagen ihr, dass es nun Schäden am Herzen gibt, die nicht mehr heilbar sind. Ihre Tage sind also doch gezählt und eigentlich will sie nur noch sterben.


Veronika wird mit anderen Patienten konfrontiert, die mehr oder weniger krank sind. Verrückt und Irrenhaus, wie es im Buch benannt wird – das waren die Worte, die mir gegen den strich gingen, das fand ich sehr schade, gibt es doch mittlerweile andere Worte um dies zu beschreiben. Gerade Irrenhaus fand ich so schrecklich – hätte man da nicht auch den Text etwas ändern können und nicht nur das Cover?

Veronika freundet sich mehr oder weniger mit anderen an – zu richtigen Freundschaften fehlt ihr die Kraft und sie ist wohl auch nicht der Typ für Freundschaften. Aber immer wieder kristallisiert sich die Frage heraus: was ist normal und was ist verrückt? Gehört nicht ein bisschen verrückt sein zum Leben? Sind nicht eigentlich all die Menschen außerhalb des Sanatoriums verrückt? Auf ganz anderer Art? Sehr philosophisch kommt vieles im Buch daher, es ist ein ruhiges, stilles Buch. Es ist nicht spannend und nicht Action geladen. Aber genau diese ruhigen Töne machen das Buch aus und genau das hat mir so gut gefallen. Was macht das Leben eigentlich schön und was ist eigentlich Glück? Wofür leben wir und was bereitet uns Freude?


Das Bild, was uns der Autor von psychischen Erkrankungen zeigt ist keinesfalls realistisch, es ist verzerrt und entspricht nur Stereotypen, aber ich denke, das war auch nicht das Ziel des Autors. Es ist eher eine Geschichte für das Leben, und genau das hat mir gut gefallen. Wer hier mit falschen Erwartungen ran geht, ist mit Sicherheit enttäuscht. Ich fand es poetisch und es feiert im Grunde das Leben – das gefällt mir!


Anett


2 Kommentare:

  1. Liebe Anett

    Das Buch habe ich auch vor Jahren gelesen und dann auch noch "Untreue" von Coelho. "Veronika beschliesst zu sterben" mochte ich aufgrund des Schreibstils sehr, empfinde aber auch alles als sehr unrealistisch dargestellt. "Untreue" fand ich schrecklich. Noch mehr Klischees, schlechter als schlecht recherchiert und definitiv alles andere als lesenswert. Sogar Fans des Autors waren nicht überzeugt (ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen).

    Aber Coelho ist so oder so ein stark diskutierter Autor, den man wohl mögen muss. Ich denke, dass man ihn nicht gelesen haben muss, wenn man sich aber ein Bild machen möchte, sollte man mehrere Bücher von ihm lesen, da er sehr unterschiedlich ist.

    Alles Liebe an dich
    Livia

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    1. Liebe Livia,

      ja, ich denke auch, dass der Autor polarisiert. Ich habe "Der Alchemist" von ihm gelesen. Auch da waren die Geschmäcker verschieden, mir hatte es gefallen.

      Liebe Grüße Anett

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