Das andere Tal – Ein Roman von einem ganz besonderen Ort von Scott Alexander Howard

Ani

 

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Diogenes Verlag - 20.März 2024
978-3257072821
Gebundenes Buch - 464 Seiten - 25,00€


Das Tal in dem Odile lebt ist umgeben von weiteren Tälern, die genau gleich sind. Man kann nach Osten und nach Westen schauen, allerdings sind diese Täler genau 20 Jahre zeitversetzt. Das eine liegt in der Vergangenheit, das andere in der Zukunft. Allerdings dürfen die Menschen diese Täler nur in Ausnahmefällen besuchen, hauptsächlich bei Trauerfällen. Und so ist vielen Kindern klar, warum manchmal Menschen mit Masken gesehen werden, obwohl diese sich ziemlich versteckt halten. Es sind trauernde Menschen, die nochmal einen Blick auf ihre Liebsten werfen, die verstorben sind.

Und so sieht Odile eines Tages die Eltern von Edme, ihres Schulfreundes, und ist entsprechend verstört. Sie weiß, dass sie niemals darüber reden darf, aber kann sie auch etwas ändern? Und wieviel Zeit bleibt ihr?



Anfangs musste ich mich wirklich auf die Geschichte einlassen, denn es viel mir schwer hinein zu finden. Es liest sich so anders, aber keineswegs schlecht. Ich haderte immer wieder mit Odile, die ein System unterstützt, obwohl sie weiß, dass es nicht wirklich immer gut ist. Die immer wieder Züge zeigt, wo man denkt, jetzt rebelliert sie, aber dann doch wieder in alte Muster verfällt. Die so stoisch ihren Weg geht, auch wenn er einfach nur schlecht ist. Die alles hinnimmt, über Jahre hinweg und sich immer anderen unterordnet. Nicht viel konnte ich mit Odile anfangen und fand auch ihre Entwicklung nicht zum besseren.


Allerdings ist die Geschichte toll und um die so gut zu machen, musste auch Odile so sein, wie sie ist. Was zwar richtig ist, mir es trotzdem etwas schwerer machte.

Edme ist der Punkt, wo ich dachte, hier kann es anders werden. Hier kann Odile alles in Frage stellen. Aber sie zerbricht an der kommenden Tragödie und wird zum Schatten ihrer selbst. Und nachdem man im ersten teil des Buches Odile in ihrer Jugendzeit erlebte, so spielt der zweite teil 20 Jahre später. Hier fiel ich mit dem Buch in ein Loch, denn die Entwicklung, die Odile zum Ende vom ersten Teil so gut vollzog, nahm hier drastisch ab.

Sie hatte ihre Ausbildung im Conceils hingeschmissen und ist an die Grenze gegangen. Der Job, der im Tal am unbeliebtesten ist. Und warum das so ist, liest man ziemlich schnell und ich konnte nur noch mit dem Kopf schütteln.


Und doch hat mich die Geschichte fasziniert und ich konnte nicht aufhören zu lesen, wollte unbedingt wissen, wie sich alles weiter entwickelt. Konnte man doch auch in einer Szene einen Blick in das Tal der Zukunft werfen.

Und auch wenn mich nicht alles überzeugen konnte, so war die Geschichte doch anders, spannend und fast schon philosophisch. Auf jeden Fall anders und faszinierend.

Man sollte sich aber darauf einlassen können, die Geschichte ist es wert gelesen zu werden.


Anett


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