[Rezension] Hitze (Aaron Falk #1) – Jane Harper

Ani

Anetts Bücherwelt 

Bereits den zweiten Band der Serie habe ich letztes Jahr gelesen – da wußte ich nicht, dass es sich hierbei um eine Serie handelt. „Im Dunkel“ hieß dieses Buch und ich war doch recht begeistert und wollte daraufhin unbedingt diesen ersten Teil lesen.

Gesagt – getan. Die Erwartungshaltung war auch sehr hoch meinerseits. Ich lese ungern Rezensionen zu einem Buch, bevor ich es nicht selbst gelesen habe. Nun machten sich allerdings auf Twitter bereits einige Meinungen zum Buch sichtbar, die einen waren total begeistert, andere total enttäuscht vom Buch. Na gut, ich war für alles offen.


Hier mal ein paar kurze Sätze, um was es sich bei dem Thriller handelt.
Aaron Falk, seines Zeichens Ermittler bei der Steuerfahndung in Melbourne, macht sich auf, ins verschlafene Dorf Kiwarra, wo er aufgewachsen ist. Dort ist er, um dem Begräbnis seines Freundes Luke beizuwohnen. Der habe sich, seine Frau und seinen kleinen Sohn umgebracht. Wegen der Hitze, der Dürre, der Ausweglosigkeit, den Schulden? Keiner weiß wirklich warum, aber so ist es nun mal und alle nehmen es eben so hin.
Bis auf Lukes Eltern. Die möchten, dass Aaron Falk selbst ein bisschen ermittelt, sie wollen nicht damit leben, dass ihr Sohn ein Mörder und Selbstmörder ist. Aaron sträubt sich anfangs, allerdings nimmt er dann doch ein paar Ermittlungen auf, gemeinsam mit dem Polizisten des Städtchens Raco, der selbst ein paar offene Fragen zu dem Fall hat.

Das klang alles super spannend und das war es auch. Denn es kommen nun auch Dinge aus der Vergangenheit in Erscheinung. Warum ist Aaron mit seinem Vater vor 20 Jahren fluchtartig aus dem Städtchen geflohen? Was war wirklich am Tod der jungen Ellie dran? Mord? Selbstmord? Wieso gaben sich Aaron und Luke ein gegenseitiges Alibi?
Es waren so viele offene Fragen, Menschen aus der Vergangenheit, aber auch neue Menschen in der Gegend, die Aaron nicht kannte.
Die ganze Zeit habe ich mit überlegt, mir rauchte ebenso der Kopf und ich drehte mich ebenfalls im Kreis auf der Suche nach der Wahrheit.
Das fand ich super und ich habe die Seiten nur so dahin fliegen lassen, auf der Suche nach Antworten.

Wir bereits in dem anderen Buch von Jane Harper, war mir ihr Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Ohne zu aufgeregt zu sein, ohne zu übertrieben und konstruiert zu wirken.
Der Ermittler ist durch und durch menschlich und sympathisch. Weder haben wir es hier mit einem sich ständig betrinkenden, noch mit einem übertrieben dargestellten Ermittler zu tun. Im Gegenteil. Und das finde ich gut – das macht ihn so normal!

Allerdings habe ich dann doch etwas zu kritisieren, das hat aber nichts mit dem guten Roman von Jane Harper zu tun, eher mit der Bezeichnung des Buches. Den für mich war es definitiv kein Thriller, ein Kriminalroman trifft es viel besser! Warum nur werden in letzter Zeit so viele (gute) Kriminalromane als Thriller verkauft? Das finde ich echt irreführend, und ich denke, auch als Kriminalroman verkaufen die sich, da muss man nicht mehr draus machen, als es ist.

Weitere Rezensionen:



Habt einen guten Tag
Anett.

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Rowohlt Taschenbuch / 24.Juli 2018 / 384 Seiten
ISBN: 978-3499272509 / Taschenbuch 9,99€ - E-Book 9,99€

6 Kommentare:

  1. Hallo Anett,
    ich habe das Buch noch unter dem Titel "The DRy" gelesen
    https://martinasbuchwelten.blogspot.com/2017/01/the-dry-jane-harper.html
    als es später umbenannt wurde und nochmals erschienen ist...kurz bevor "Ins Dunkel" erschienen ist. Mir persönlich hat The Dry/Die Hitze am besten der drei Bücher gefallen, die von jane Harper bisher ins Deutsche übersetzt wurden.
    Das dritte Buch gehlrt NICHT zur Reihe und ist ein Stand alone.....sehr atmosphärisch, aber kein Thriller, sondern eher ein Familiendrama.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Liebe Martina.
    Danke für die Infos!
    Ein Thriller war das für mich jetzt auch nicht wirklich, aber gut!
    Familiendrama klingt auch gut. Ich lese das bestimmt noch!

    Liebe Grüße Anett.

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  3. Hallo Martina,
    ja, das ist mir auch schon aufgefallen, allerdings schon länger. Insgesamt scheinen Verlage der Meinung zu sein, das Wort Thriller sei pauschal verkaufsfördernd. Ich hatte schon so viele von diesen angeblichen Thrillern in der Hand und schüttel dann immer den Kopf. Warum? Das Risiko, den Leser zu enttäuschen, weil dann eben "nur" ein Krimi oder eine dramatische Familiengeschichte drin ist, ist doch groß. Und nicht jeder geht damit so relaxed um wie du. Viele werden das Buch deutlicher abwerten und das dann nur oder hauptsächlich wegen einer falschen Deklaration. Merkwürdig und überflüssig.
    Übrigens eine interessante neue Variante: Ein Steuerfahnder, der in einem Mordfall ermittelt? Nach den zahlreichen Gerichtsmedizinern, die sich fortwährend über ihren eigentlichen Tätigkeitsbereich hinaus bewegen nun die nächste Profession, die Polizeiarbeit macht? Ich gebe zu, ich sehe das eher kritisch. Just my 2 Cents
    Liebe Grüße
    Jürgen

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    1. Hallo Jürgen,
      er ermittelte ja hauptsächlich, weil es sein Freund war. Im zweiten Teil geht es auch wieder ganz anders zu :) Zumindest ist die Steuerfahndung da ein wenig mit im Spiel :) Und es lohnt sich wirklich die Bücher zu lesen!
      Aber ich finde es auch falsch, die Bücher schlechter zu bewerten, nur weil sie vom Verlag im falschen Genre eingeordnet sind - das hatte ich jetzt auch schon so oft!!! Das ich Thriller hatte, die einfach keine waren!

      Liebe Grüße Anett

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  4. Huhu meine Feine,
    zunächst liebsten Dank fürs verlinken! Und JA, ich finde die Genrezuordnung auch missglückt, denn dadurch werden falsche Erwartungen geschürt. Hätte ich es gelesen, hätte das negativen Einfluss auf meine Endwertung genommen, aber beim Hören war es mir schlicht egal, weil ich absolut in die Geschichte hineingezogen wurde. Schade das Band 2 nicht auch als Hörbuch erhältlich ist ...

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    1. Meine Liebe,
      vielleicht kommt es noch als Hörbuch?
      Auch der zweite Band ist es auf jeden Fall wert!
      Liebe Grüße Anett

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