Anzeige / Rezensionsexemplar Verlag Kiepenheuer & Witsch - 04.März 2021 978-3462052176 Broschiert - 416 Seiten - 16,00€ |
Gleich vorweg möchte ich sagen, dass das Buch „Das Grab in den Schären“ bereits der 10. Band aus Viveca Stens Krimiserie rund um Thomas Andreasson ist. Für mich war es der Erste Band, den ich dazu gelesen habe, deswegen kann ich auch zu den anderen nichts sagen. Aber es war ein abgeschlossener Kriminalfall, so dass mich nur ein paar kleine Dinge gestört haben.
Auf der kleinen Insel Telegrafholmen wird ein neues Wohngebiet erschlossen. Bei den ersten Arbeiten dazu entdeckt man menschliche Knochen. Es ist weder ein komplettes Skelett, noch weiss man so richtig, von wem es stammen könnte. Und so suchen die Ermittler erst einmal in allen möglichen Richtungen.
Bald schon grenzen sie ihre Suche ein. Auf zwei vermisste Frauen, die vor ein paar Jahren verschwunden sind. Beide haben engen Kontakt zur Nachbarinsel Sandhamn. Thomas Andreasson und sein Kollege Aram beginnen zu ermitteln. Bald schon schiessen sie sich auf die vermisste Siri ein. Hat ihr Ehemann sie ermordet? War ihre Beziehung doch nicht so gut, wie nach außen vermittelt? Die Schwester von Siri ist sich sicher, der Ehemann hat sie getötet.
Aber es gibt auch noch die junge Astrid, die plötzlich verschwand. Nach Problemen im Elternhaus gehen allerdings alle davon aus, dass sie weggegangen ist, ohne jemals zurück gekommen zu sein.
Nora, eine Freundin von Thomas Andreasson, und Staatsanwältin, beginnt selbstständig zu hinterfragen, was mit Astrid geschehen ist. Sie kannte Astrid und denkt, dass die gefundenen Knochen zu ihr gehören.
Allerdings hat Nora mit ihren eigenen Dämonen noch zu kämpfen. Sie fühlt sich verfolgt (was aus einem Fall vorher resultiert), hat Alpträume und ist vom Dienst befreit. Ihr Mann versucht ihr zu helfen, aber sie will sich nicht helfen lassen. Ihre Tochter ist ihr scheinbar völlig egal. Zumindest kommt es anfangs so rüber. Ich kenne die Vorgeschichte nicht und fand Nora einfach nur anstrengend und ungerecht. Außerdem hat sie ein extremes Alkoholproblem, dass ihr fast zum Verhängnis wird. Das alles machte es mir schwer, Nora Linde zu mögen.
Der Fall aber ist super interessant. Es wird abwechselnd aus Sicht von Nora und Thomas erzählt. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke auf das Leben von Siri und Astrid. Und auch ich als Leserin tappte so lange noch im Dunkeln. Was ist vor zehn Jahren geschehen? Wer ist die Tote auf Telegrafholmen? Immer wieder gibt es Neues in dem Fall, immer wieder fragt man sich, ob das nun relevant ist, oder nicht.
Diese verschiedenen Perspektiven, dazu schnelle Wechsel und eine unglaublich spannende Schreibart hat das Buch für mich sehr faszinierend gemacht. Es ist kein düsterer, dunkler Schwedenkrimi, sondern ein sommerlicher, mit Leichtigkeit und Gefühl. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich denke, ich werde diese Serie mir mal genauer ansehen und doch nochmal auf die vorigen Bände zurück greifen.
Anett.
Die komplette Serie über Ermittler Thomas Andreasson:
Tödlicher Mittsommer
Todim Schärengarten
Die Toten von Sandhamn
Mörderische Schärennächte
Beim ersten Schärenlicht
Tod in stiller Nacht
Tödliche Nachbarschaft
Mörderisches Ufer
Flucht in die Schären
Das Grab in den Schären
Liebe Anett
AntwortenLöschenObwohl die Geschichte eigentlich spannend klingt, schreckt mich deine Schilderung der Figuren ziemlich ab, das wäre mir insgesamt ein wenig zu anstrengend.
Ich bin aber sehr gespannt, wie dir die weiteren Bände gefallen werden.
Alles Liebe
Livia
Hallo Livia,
Löschenes war ja nur die eine Figur, die mich etwas nervte. Ich würde auch gern noch lesen, wieso sie sich so verhalten hat - auch wenn es abgeschlossene Fälle sind, die Protagonisten entwickeln sich ja immer in so einer Serie, da finde ich es auch gut, wenn man sie komplett liest.
Ich lasse mich aber immer mal wieder dazu verleiten, ein band einer Serie zu lesen, die ich noch nicht kenne.
Liebe Grüße Anett