{Rezension} Romy und der Weg nach Paris – Michelle Marly

Ani

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
Aufbau Verlag - 15.März 2021
978-3746635231
Taschenbuch - 415 Seiten - 12,99€
E-Book - 9,99€

Als Kind habe ich die Romy Schneider Filme sehr gern gesehen, und mich haben schon immer mehr die Filme angesprochen, die nach ihrer zeit als Sissi kamen. Umso größer war mein Interesse an diesem Buch, da hier der Einstieg ist, als Romy Schneider ihren ersten Film in Frankreich drehen soll, gemeinsam mit Alain Delon, den sie da kennen lernte.

Ich kannte ihre gemeinsame Geschichte aus den Medien und mochte immer beide als Schauspieler damals sehr. Also war ich total auf das Buch gespannt.


Wie gesagt, steigen wir in Romys Leben, als sie nach Frankreich zum Filmdreh geht und auf Alain Delon trifft. Dieser ist ihr anfangs mit seiner ganzen Art und Weise äußerst unsympathisch. Allerdings ist auch ihm Romy unsympathisch. Die beiden sind eben grundverschieden. Alain ist der Rebell, Romy die Bürgerliche. Und so treffen zwei verschiedene Welten aufeinander.


Im Laufe der Zeit lernen sich beide jedoch besser kennen – und lieben.

Romy bricht mit ihrem Elternhaus und zieht letztendlich zu Alain nach Paris. Das ist alles bereits auch bekannt. Interessant fand ich die Beziehung von Romy zu ihrer Mutter Magda und ihren Stiefvater. Beide hielten Romys Leben regelrecht in der Hand, was ihr bis dahin alles auch ganz recht war. Als sie allerdings immer mehr darauf drängten, dass Romy einen weiteren Sissi Film drehen sollte, bekam diese Beziehung schon die ersten Risse. Denn Romy wollte nichts anderes als weg vom Sissi Image. Sie wollte endlich andere Filme drehen, vielleicht irgendwann sogar auf die Theaterbühne, wie ihre berühmte Großmutter.


Mir hat dieser bibliografische Roman wirklich unheimlich toll gefallen! Wie Romy versucht ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, wie sie versucht, eine ernsthafte Schauspielerin zu werden, das war tief ergreifend und spannend. Auch das ihre Versuche, andere Filme zu drehen in Deutschland und Österreich so gar nicht belohnt wurden, die Presse sie in der Luft zerriss, das war so traurig zu lesen. Ihre Fans nahmen es ihr übel, dass sie nicht mehr die kleine, süße Sissi war.

Romy änderte sich auch äußerlich, nur ihre Ansichten waren schwer zu ändern.

Im Privatleben war sie mit Alain sehr glücklich, auch wenn er neben ihr immer wieder kleinere Affären hatte – sie wußte davon und akzeptierte dies. Sie konnte und wollte nicht ohne ihn leben. Auch Alain liebte Romy, das war auch ganz klar, aber er brauchte auch die andere Bestätigung.

Das dies auch nicht auf Dauer gut gehen konnte, war irgendwie trotzdem abzusehen.

Und doch, die Zeit mit beiden zusammen hat mir im Buch in der Geschichte richtig gut gefallen. Wie sie zueinander standen, wie sie sich gegenseitig unterstützt haben, es war toll zu lesen.


Im Nachwort ging die Autorin dann auch noch auf Romys weitere Leben ein, und eigentlich war ihr Leben nach der Trennung von Alain nicht sehr glücklich. Andere Männer, eigene Kinder, aber alles zusammen kein Happy End. Auch deswegen bin ich froh, dass der biografische Roman wirklich nur ihre Zeit in Frankreich betrachtet. Es war wohl auch Romys wichtigste Zeit.


Ebenalls sehr gut gefallen haben mir die letzten Kapitel, wo auch Coco Chanel eine große Rolle in Romy Schneiders Leben spielt. Eine tolle Frau! Und das macht mir Lust, auch den biografischen Roman von ihr zu kaufen „Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“ - ebenfalls von Michelle Marly.


Romy und der Weg nach Paris“ ist der 15. Band aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ und macht wirklich Lust auf mehr. Bisher habe ich aus der Reihe nur Band 11 „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ gelesen. (Rezension hier)


Anett


4 Kommentare:

  1. Liebe Anett
    es hat dir also gefallen - ich fand den Roman auch interessant. Und ich wünsche dir jetzt schon viel Spass mit Mademoiselle Coco, den fand ich super!

    Liebe Grüsse
    Anya

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    1. Liebe Anya,
      ja, es war ein super Tipp! Genau das Richtige für mich.

      Liebe Grüße Anett.

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  2. Hallo liebe Anett

    "Wie ein fernes Lied" von Micaela Jary habe ich leider gar nicht gemocht... Dann habe ich mir "Mademoiselle Piaf und das Lied der Liebe" gebraucht gekauft, weil ich nicht realisiert habe, dass Michelle Marly das Pseudonym von Micaela Jary ist... Und leider war ich auch da komplett enttäuscht, weshalb ich die Autorin in Zukunft meiden möchte.

    Es freut mich aber, dass dir das Buch zugesagt hat und ich hoffe, dass durch die Reihe zumindest viele grosse Frauen noch bekannter werden.

    Ganz liebe Grüsse
    Livia

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    1. Von der Autorin unter Micaela Jary habe ich "Sehnsucht nach Sansibar" gelesen, allerdings war das schon 2012. Da fand ich das auch gut. Keine Ahnung, wie ich das heute bewerten würde.
      Aber hier hat mich das Leben von Romy Schneider schon so interessiert, ich fand das Buch wirklich gut. Aber das ist ja völlig okay, wenn du da nichts mehr von ihr lesen magst - so geht es mir mit anderen Autoren ja auch :)

      Liebe Grüße Anett

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