[Rezension] Die Chroniken der Meerjungfrau. Der Fluch der Wellen – Christina Henry

Ani

Anzeige / Rezensionsexemplar
Penhaligon Verlag - 18.Oktober 2021
978-3764532376
Gebundenes Buch - 368 Seiten - 18,00€


Dank Disney kennen wohl alle die Geschichte der kleinen Arielle, eine liebreizende Meerjungfrau, schön und hübsch anzusehen. Amelia, die Meerjungfrau im Buch, ist aber ganz anders. Mit Fischschuppen über den ganzen Körper bezogen, scharfen Krallen und spitzen Zähnen. Allerdings ist sie herzensgut und an Land in Menschengestalt zierlich.

Amelia lebt neugierig in ihrer Meereswelt, aber eines Tages schwimmt sie zu weit und landet im Netz eines Fischers. Dieser schaut ihr in die Augen und lässt sie wieder frei. Amelia kann es kaum fassen und schwimmt in Windeseile davon. Aber dann ist sie neugierig und die Augen des Fischers sieht sie immer wieder vor sich. Also kehrt sie zu der Küste zurück.



Amelia versucht zum Menschen zu werden, sie schwimmt an den Sandstrand und wirklich, alle Geschichten scheinen sich zu bewahrheiten und ihr Fischschwanz verschwindet und sie erhält Beine. Sie geht zu dem Fischer, Jack, und sie bleibt bei ihm. Viele Jahre leben die beiden zusammen, aber ein Menschenleben ist viel schneller vorbei, als ein Leben der Meerjungfrau. Amelia bleibt zurück, in tiefer Trauer steht sie jeden Tag am Felsen und schaut aufs Meer. Bis eines Tages Levi erscheint. Geschickt von einem Schausteller und Museumsdirektor aus New York. Gerüchte einer Meerjungfrau sind zu ihnen gekommen und sie wollen diese für ihr Museum und ihre Show gewinnen. Amelia ist ablehnend und schickt Levi zurück.


Natürlich wird Amelias Neugier aber wieder geweckt und so macht sie sich auf den Weg nach New York, um zu sehen, was es mit diesem Museum auf sich hat. Und mit dem Direktor, einem P.T.Barnum.

P.T.Barnums
Meerjungfrau
Quelle: Wikipedia

Und genau hier begibt sich die Autorin auf ein Stück Wahrer Begebenheiten. Denn B.T.Barnum gab es wirklich, und auch in der Wirklichkeit hat er kuriose Dinge ausgestellt. So unter anderem eine sogenannte „Fidschi-Meerjungfrau“, mit dem Oberkörper eines Affen, der geschickt auf einem Fischleib angebracht war und 1842 zur Sensation in New York wurde (Quelle: Wikipedia).



Im Buch spinnt Christina Henry die Geschichte weiter, auch hier verwendet Barnum dieses Ausstellungsstück, allerdings auch eine Ausstellung mit der richtigen Meerjungfrau, die in einem extra großen Salzwasserglas ihre Runden drehen soll. Vorgestellt wird sie durch Levi, der sich allerdings für das Publikum als Doktor aus London verkleidet, der diese Meerjungfrau gefunden hat. (In der Wahren Geschichte wurde ebenfalls ein Mitarbeiter Barnums als Doktor ausgegeben, der die angebliche Meerjungfrau propagierte.

Überhaupt kann man in diesem Wikipedia Artikel einiges nachlesen, was auch ähnlich im Buch zu finden war. Das fand ich wirklich interessant.


Und so hätte es wirklich ein geniales Buch werden können, allerdings ist es für mich dies nicht gewesen. Es ist ein gutes Buch, ohne Frage. Henry hat einen Schreibstil, den ich wirklich gern mag und der sich gut lesen lässt. Ihre Sätze manchmal fast lyrisch gefallen mir gut. Auch Amelia ist eine tolle Figur, stark und selbstbewusst, weiß was sie will und stellt so manches Frauenbild zu dieser Zeit in Frage. Mir stellte sich nur die Frage, wie konnte sie so werden? Klar, bei Jack hat sie einfach gelebt und war richtig glücklich damit. Aber sie waren fast nur unter sich, mit den paar Dorfbewohnern hatte sie kaum Kontakt und es war auch ein ziemlich dünn besiedeltes Gebiet, wo sie die Jahre lebte. Und dann war sie in New York und so taff? Naja, nehmen wir es so hin. Aber was mir ganz fehlte, war ein bisschen Spannung. Irgendwie plätscherte die Geschichte immer so dahin, und immer wenn ich dachte, jetzt könnte es spannend werden, nahm die Autorin das wieder raus. Schade, da war ich von ihren Vorgänger Büchern mehr gewohnt.


Eins der Märchenadaptionen bleibt mir noch zu lesen: „Die Chroniken von Rotkäppchen. Allein im tiefen, tiefen Wald“, welches im März 2022 erscheint. Ich bin sehr gespannt darauf, und ob mich das wieder mehr packen kann.


Weitere Rezensionen:


Buchperlenblog

BellasWonderworld


Weitere Bücher der Autorin:


  1. Die Chroniken von Alice (Rezension)

  2. Die Chroniken von Alice – Die schwarze Königin (Rezension)

  3. Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland (Rezension)

  4. Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland (Rezension)

  5. Die Chroniken der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen

  6. Die Chroniken von Rotkäppchen – Allein im tiefen, tiefen Wald (erscheint am 08.03.2022)


Anett


 

6 Kommentare:

  1. Dankeschön für deine Rezension, du hast meine Interesse geweckt, und nun befindet sich ein weiteres Buch auf meiner Wunschliste, als wären da nicht schon genug oben!:)

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    1. :) Kenne ich gut!
      Schau dir auch ruhig die anderen Bände der Autorin dazu an:)

      Liebe Grüße Anett

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  2. Liebe Anett

    Das Buch hast du aber sehr schön in Szene gesetzt, wow.

    Der Inhalt und die Umsetzung klingen auch gut. Zu dem Buch hätte ich jetzt so gar nicht gegriffen, aber was du schreibst, hat mich neugierig gemacht und ich werde es mir auf jeden Fall einmal näher ansehen.

    Alles Liebe an dich
    Livia

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    1. Liebe Livia,
      schön, wenn ich dich neugierig machen konnte :)

      Liebe Grüße Anett

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  3. Hallöchen Anett,

    ich hab gestern gesehen, dass von Henry noch "Sleepy Hollow" erscheinen soll. Das nehm ich aber nicht mehr zu den Märchenadaptionen hinein.
    Das Buch war definitiv weniger gruselig als historisch. Es war kein gigantischer Spannungsbogen, aber mir hat es echt gut gefallen.

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Liebe Tina,
      nein, ich denke Sleepy Hollow zählt da auch nicht mit rein. Aber lesen möchte ich das auch auf alle Fälle - ich liebe die Geschichte! Hab vor Jahren auch mal das Original gelesen.

      Liebe Grüße
      Anett

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