[Rezension] Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar – Robert Thorogood

 

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KiWi Verlag - 10.Februar 2022
978-3462001983
Taschenbuch - 416 Seiten - 12,00€

Judith Potts ist eine rüstige Rentnerin, die im beschaulichen Städtchen Marlow an der Themse lebt. Sie schwimmt gern nackt und trinkt gern Whiskey. Und sie entwickelt Kreuzworträtsel, was sie im Kopf ziemlich fit hält. Und fit ist Mrs Potts auf jeden Fall auch noch mit ihren 77 Jahren. Als sie an einem Abend in der Themse ihre Runde schwimmt, hört sie Stimmen auf dem Nachbargrundstück. Und anschliessend einen Schuss! Da wurde doch geschossen! Was soll sie tun? Natürlich die Polizei informieren, doch die ist sich nicht sicher, ob Mrs Potts das wirklich gehört hat, denn auf dem Grundstück findet sich weder ein Nachbar noch irgendwelche Anzeichen eines Verbrechens. Klar, da muss sie wohl nun selbst ran und dies aufklären.

„Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die wirklich sehr britisch daher kommt. Es lässt sich mühelos mit den Büchern von Agatha Christie vergleichen, es spielt in der Gegenwart und kann auf den Großteil der heutigen Technik locker verzichten. Hier wird noch traditionell ermittelt, und der Rentnerin stehen gleich zwei weitere Frauen zur Seite, die alle ihre Stärken und Schwächen haben. Alle drei würde man im wahren Leben als ein wenig verschroben oder spießig bezeichnen, aber die drei passen einfach so perfekt zusammen und da ist unter der spießigen oder verschrobenen Oberfläche viel mehr! Mir haben die drei auf jeden Fall sehr gut gefallen und konnten mich mit ihrer Art voll überzeugen.

Aber die drei sind nicht nur skurril und schräg, sie entwickeln eine Freundschaft zueinander, die jede weiter bringt. Sie sind clever und mutig und sie wachsen mit der Freundschaft der anderen über sich hinaus. Das fand ich so gut und so liebenswert! Und außerdem bleibt der typische britische Humor auch nicht auf der Strecke – ja, ich liebe diesen ersten Band total!

Für diesen Krimi braucht es keine blutrünstigen Morde, dieser kommt sehr gut ohne aus und ist trotzdem spannend und lesenswert. Immer wieder drehen sich die Geschehnisse und so hat man als Leser, wie auch Mrs. Potts immer wieder neue Verdächtige vor Augen. Als es dann zum Ende und zur Auflösung kam, war ich doch auch über einiges überrascht. Sehr gut! So geht englischer Krimi!

Anett