Anetts Bücherwelt |
Mit
dem Buch „Rache in Marseille“ beginnt eine Serie von Alexander
Oetker, die hätte wirklich vielversprechend sein könnte. Als ich
den Klappentext dazu gelesen hatte, wußte ich, das ist meins. Also
habe ich mich kurzentschlossen bei Lovelybooks beworben und auch ein
Buch gewonnen! Die Freude darauf war groß und so machte ich mich in
einer Leserunde mit weiteren Mitlesern auf, das Buch zusammen zu
lesen.
Was
mich dann erwartete, war doch etwas anders, als gedacht.
Los
ging es mit den Kapitel um Zoe, die kriminell ist und in Mafiakreisen
unterwegs. Ja, sie muss sich als Frau bestimmt besonders beweisen.
Und ja, vielleicht ist die Sprache, die man da spricht etwas anders.
Aber die Sprache hier war mir viel zu vulgär. Ich kann damit einfach
nichts anfangen. Ich denke dann immer, man kann es auch anders
machen, Beispiele gibt es genügend.
Was
mir allerdings gut gefallen hat, dass es gleich rasant los ging, es
war spannend und actionreich. Das gab für mich wieder Pluspunkte und
ich las über die Sprache mal hinweg.
Dann
lernte man Zara kennen. Die Zwillingsschwester von Zoe ist so ganz
anders. Nicht nur, dass sie auf der anderen Seite des Gesetzes steht,
ist sie auch vom Typ her ganz anders. Sie spricht anders, kleidet
sich anders, denkt und gibt sich anders. Fast schon ein bisschen
autistisch fand ich sie ziemlich sympathisch, auch wenn beide
Charaktere kaum richtig greifbar waren.
Durch
den Tod eines Mädchens verwischen die Grenzen zwischen schwarz und
weiß und Zara weiß sich nur noch zu helfen, in dem sie bei Zoe um
Hilfe bittet.
Warum
sie das tut ist für mich irgendwie wieder ein kleiner Kritikpunkt.
Wird doch hier wieder Gewalt toleriert und dass man nur durch Gewalt
ans Ziel kommen kann. Das hatte schon alles etwas von einem Hollywood
– Action – Film, was ist so eigentlich gar nicht wollte.
Also
tauschte Zara mal kurzer Hand Zoe für sich ein. Und Zoe (nachdem die
Schwestern ihre Differenzen mehr oder weniger miteinander klären
konnten), wackelte mal eben auf die Seite des Gesetzes und nahm Zaras
Rolle ein.
Was
im Klappentext sich so angenehm lesen lies, lies hier doch zu
wünschen übrig.
Keiner
merkt, dass Zara nicht mehr sie selbst ist? Aber hallo! Dabei ist Zoe
so was von anders! Keiner soll etwas davon wissen, dass sie Zwillinge
sind? Wo doch Zara in so einer Position für die Regierung arbeitet
will man uns weiß machen, dass sie nicht genau durchleuchtet wurde,
wo sie herkommt, wer ihre Eltern sind, ob sie Geschwister hat!? Und
dann lebt Zara seelenruhig ihr Leben in Berlin, während sie
eigentlich noch in Marseille ist?
Bei
all der Action und dem tollen Plot, solche Logikfehler kann ich
einfach nicht übersehen.
Leider
gesellten sich zu einigen Logikfehlern auch noch Schreibfehler (hat
ein großer Verlag kein richtiges Lektorat?) und dann wurde der
Bruder seitenweise zum Cousin, bevor er am Ende wieder zum Bruder
wurde.
Sorry
Autor und Verlag – aber die Leser sind doch nicht dumm! Die
bekommen sowas mit.
Um
auch etwas positives zu sagen, und das hat mir wirklich gefallen, der
Plot ist gut durchdacht, gesellschaftskritisch und passt perfekt in
unsere Zeit. Er wirft Fragen auf und regt zum nachdenken an. Die
actionreichen Szenen haben mir gut gefallen, auch die Kapitel, die
immer wieder in den Perspektiven und den Zeiten wechselten fand ich
sehr gut und haben Spaß gemacht. So lernte man die Vergangenheit gut
kennen.
Leider
bleiben am Ende jede Menge Fragen ungeklärt – schade. Da hat man
das Gefühl, auf manches sollte gar nicht mehr eingegangen werden,
oder wurde schlicht vergessen.
Ob
ich hier einen weiteren Teil lesen werde? Ich glaube, eher nicht.
Habt
einen guten Tag
Anett.
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Droemer
Verlag | 01. April 2019 | 336 Seiten |
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Huhu liebe Anett!
AntwortenLöschenDas klingt ja nach einer wirklich durchwachsenen Lektüre. Ich reagiere ja auch uimmer ganz allergisch auf solche auftauchenden Logik- und Schreibfehler, besonders wenn sie sich häufen. Da fehlt mir dann auch das Verständnis für, Wald vor lauter Bäumen nicht sehen als Lektor hin oder her.
Liebste Grüße!
Gabriela
Hallo Gabriela,
Löschenich tue mich damit echt schwer, gerade wenn auch ein großer Verlag dahinter steht, sollte doch das Lektorat perfekter sein!
Liebe Grüße Anett.