Todesblues in Chicago – Ray Celestine

Ani
Anetts Bücherwelt

Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut, dass es nun endlich den zweiten Band der Serie „City Blues Quartett“ gab und war auch begiestert, als sich auf Twitter spontan eine kleine Leserunde dazu bildete. So habe ich gemeinsam mit Diana von Lese-Welle, Janna von KeJas Blogbuch und Anja von books and phobia das Buch gelesen. Was heißt gelesen, ich habe es regelrecht inhaliert!



>> Chicago war die drittgrößte Stadt der Welt, doch sie führte die Rangliste an, wenn es um Morde, Bombenanschläge, Überfälle, Bestechung, Alkoholschmuggel und Entführung ging. Die Polizisten bekamen nur eine einmonatige Ausbildung, bevor sie auf die Strasse geschickt wurden, und da es zu wenig Detectives gab, wurden diese unzureichend ausgebildeten Männer sehr schnell befördert. Das hatte zur Folge, dass ein Drittel aller Morde unaufgeklärt blieb, Gangster nicht verurteilt wurden und die Polizei es im Durchschnitt jede Woche schaffte, einen unschuldigen Bürger zu töten.<<

- Seite 67 -

Puh, was für Aussichten. Aber genau das gab das Buch auch wieder. Es zeigte ein Chicago der 20er Jahre, mitten in der Prohibition, wo Al Capone die Stadt regierte, die Politiker schmierte und sein Geld mit Alkohol, Prostitution und anderen mehr machte. Nur an eins wollte er nicht heran, an den Handel mit Heroin.

In diesem zweiten Teil begleiten wir wieder Ida und Michael, die mittlerweile seit 10 Jahren in Chicago sind und bei der großen Detektei Pinkerton arbeiten.Und die beiden sind wirklich gut.
Eines Tages tritt eine reiche Dame an sie heran, das Verschwinden ihrer Tochter aufzuklären. Die beiden nehmen den Auftrag an, nicht ahnend, auf was sie sich einlassen. Ihre Ermittlungen werden boykottiert – von höchster Stelle.

In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir Jacob kennen. Einen Tatortfotograf, der gern Verbrechen aufdeckt, wo die Polizei versagt oder nicht weiter kommt. Diesmal hat er es mit einem Toten zu tun, der auf brutalste Weise umgekommen ist. Im Zuge der seiner Ermittlungen stößt er auf eine Freundin, auch diese ist mittlerweile verschwunden. Und so ermittelt er weiter, angetrieben auch vom Ehrgeiz, diesen Fall zu lösen.

Und in einem dritten Handlungsstrang lernen wir Dante kennen. Dieser lebt mit Alkoholschmuggel eigentlich in New York, kommt aber ursprünglich aus Chicago und wird von Al Capone in einen Auftrag verwickelt, denn er hat noch eine Schuld bei ihm. Und zu einem Al Capone sagt man nicht nein.
Dante soll einen Giftanschlag aufdecken, der in einem Hotel an bekannten Politikern begangen wurde. Denn Al Capone befürchtet, das dieser Anschlag ihm in die Schuhe geschoben werden soll und in Chicago ein Bandenkrieg ausbrechen könnte. Dante weiß, dass es fast aussichtslos ist, beginnt trotzdem zu ermitteln und gerät immer mehr in die Schlingen seiner schrecklichen Vergangenheit in Chicago.

Im Laufe der Geschichte begegnen sich die einzelnen Ermittler und der Leser beginnt irgendwann zu überlegen, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Das alles bekommt einen roten Faden, der auf bizzare Art und Weise alles miteinander verknüpft. Dies geschieht jedoch so vorsichtig und langsam, dass man als Leser lange der Spannung ausgesetzt ist. Und immer wieder bekommt man diese Ahs und Ohs über sich, weil der Autor es immer wieder schafft, seine Leser zu verblüffen.

Und auch wenn mir hier das schöne New Orleans fehlte, was für mich den ersten Band so lesenswert machte, konnte mich auch dieser zweite überzeugen, denn auch hier stehen die Charaktere im Vordergrund und haben eine Tiefe erhalten, die in vielen Büchern vermisst wird. Außerdem gefällt mir auch, wie der Autor über das Chicago der 20er Jahre schreibt, dass man wieder auf Louis Armstrong trifft und wie er das Thema Rassentrennung angeht. Diese besteht immer noch, allerdings wirkt es langsam viel lockerer, als noch 10 Jahre vorher in New Orleans.

Mich jedenfalls konnte der Zweite Band wieder überzeugen und ich freue mich schon total auf den folgenden, mit dem Titel „Gangsterswing in New York“ - dabei weiß man auch, wohin es die Protagonisten als nächstes verschlägt. Und ich persönlich hoffe auf ein Wiedersehen mit Ida, Michael und Dante.
Mal sehen, wer alles dabei sein wird. Leider erscheint er erst in 2020.

Serienifos:
1. Höllenjazz in New Orleans (Rezension)
2. Todesblues in Chicago
3. Gangsterswing in New York - erscheint 2020
4. - in Arbeit - 

Weitere Rezensionen:

Books and Phobia
Lesewelle
Kejas-Blogbuch




Habt einen guten Tag, Anett.



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Piper Verlag\ 02.April 2019\ISBN 978-3492061049\
592 Seiten\Broschiert 16,00€- E-Book 12,99€


4 Kommentare:

  1. Huhu (=

    Ihr alle habt es inhaliert und ich schlurfte nach *lach Aber ich habe es ebenso gerne gelesen, auch wenn ich Band 1 im Vergleich besser finde!
    Bin da auch voll bei dir, New Orleans habe ich auch vermisst - das wäre ein Grund nach Amerika zu reisen!
    Und du weißt schon mehr als ich - wobei ich noch auf Ende diesen Jahres gehofft hatte, da der dritte Band bereits auf englisch erschienen ist. Ich freu mich schon jetzt auf Ida und Michael (=

    Ich habe deine Rezi bereits bei mir verlinkt :-*

    Mukkelige Grüße!

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    1. Liebe Janna,
      vielen Dank fürs verlinken!
      Ich freue mich auch schon auf das nächste Buch!New York klingt vielversprechend!

      Liebe Grüße Anett.

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  2. Hallo Anett,
    eine tolle Rezension. Und was mir so auffällt ist, dass wir doch alle den ersten Band ein klein wenig besser fanden. Obwohl der zweite auch seinen Reiz hatte und Ray Celestin einfach nur ganz toll schreibt! :D
    Vielleicht treffen wir uns ja alle zu einer nächsten Leserunde dann nächstes Jahr in New York?! ;)
    Liebe Grüße
    Diana von lese-welle.de

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    1. Sehr gerne bin ich in New York wieder dabei :) Eine gemeinsame Leserunde fände ich auch wieder sehr spannend! Und New York finde ich nun auch wieder total interessant!

      Liebe Grüße Anett.

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