Anetts Bücherwelt |
Eigentlich ist Anette Werner mit ihrem Baby daheim. Und eigentlich sollte sie sich nicht in die Ermittlungen von ihrem Kollegen Jeppe Körner einmischen.
Aber
Anette ist mit dem Baby überfordert und zweifelt an ihrer Situation.
Sie möchte nicht nur Mutter sein und wie es kommt, erfährt sie
natürlich etwas über Jeppes neuen Fall. Und natürlich muss sie
auch unbedingt Nachforschungen anstellen. Heimlich natürlich. Denn
ihr Ehemann soll nichts davon erfahren.
Das
dies nicht gut ausgehen kann, ist mir als Leser da schon klar. Aber
was folgt, damit konnte ich nicht rechnen.
Aber
was ist eigentlich der neue Fall von Jeppe Körner?
Eine
Tote wird im Springbrunnen gefunden. Schnell steht fest, wer sie ist
und das sie ermordet wurde. Und es bleibt nicht bei der einen.
Schnell
ergibt sich ein Bezug zu Sommerfuglen, eine private Klinik, in der
Jugendliche mit Problemen hinkommen und therapiert werden.
Mittlerweile ist diese allerdings nach einem mysteriösen Suizid
einer Jugendlichen geschlossen.
Schnell
finden sich mehrere Leute, die in Betracht kommen, genauso schnell
lösen sich diese in Nichts auf, denn entweder haben sie ein Alibi,
oder fallen aus dem Muster.
Die
Autorin bezieht sich hier sehr auf ein wackeliges Gesundheitssystem,
mit Systemfehlern, überforderten Personal und anderen Dingen, die in
der Pflege allgegenwärtig sind, aber nicht geändert werden.
Es
ist durchaus realistisch, was die Autorin schreibt, und nicht ganz
unumstritten. Aber mir hat das so gut gefallen, gibt es diese
ständige Überforderung des Gesundheitssystems doch nicht nur in
Dänemark.
Sie
hat auch diesen 3. Band ihrer Serie überzeugend und spannend
geschrieben, ich bin abermals restlos begeistert davon.
Auch
kommen die privaten Seiten der Ermittler wieder in Erscheinung.
Anette, wie schon gesagt, fühlt sich in ihrer Mutterrolle alles
andere als wohl. Der ständig fehlende Schlaf, das ständig weinende
Baby, all das überfordert sie zunehmend.
Jeppe
in seiner heimlichen Beziehung zu einer Kollegin ist sich auch nicht
sicher, wohin diese führt. Momentan lebt er wieder bei seiner
Mutter, eine Situation, die ihm alles andere als genehm ist. Benimmt
sich doch seine Mutter auch, als wäre er noch ein Teenager.
Und
dann ist da wieder Esther, die Schriftstellerin. Sie zeigt Seiten
einer Depression und blüht nach einer Begegnung mit einem neuen
Hausbewohner sichtlich auf. Wohin uns da allerdings die Autorin
mitnimmt, hat mich sehr überrascht und ich fand es sehr schön, dass
auch Esther wieder ihren Platz bekommen hat.
Alles
in allem ein ruhiger, aber meiner Meinung nach düsterer Thriller,
der mich von Anfang an überzeugen konnte. Die Handlungen der
Protagonisten nicht immer verstehend, aber sehr menschlich
geschildert. Ich mag sie alle, auch wenn Anette immer etwas derb
rüber kommt, so kann ich sie doch auch sehr gut verstehen. Und auch
dieser 3. Band war spannend und gut geschrieben, so dass ich ihn
wieder viel zu schnell durch hatte.
Habt
einen schönen Tag
Anett.
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/ Rezensionsexemplar
Diogenes
Verlag / ISBN: 978-3257071238 / 26.Februar 2020
Gebundenes
Buch – 432 Seiten – 20,00€
E-Book
– 16,99€
Vielen
Dank an den Diogenes Verlag
für
das Rezensionsexemplar
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