[Rezension] Das Palais muss brennen – Mercedes Spannagel

Ani

 

Anetts Bücherwelt

Luise, die Tochter der amtierenden rechtskonservativen Bundespräsidentin von Österreich sieht sich als linke Intellektuelle mit Hundetick. Sie begehrt gegen ihre Mutter und deren Partei und nennt auch mal ihren Hund Marx.

Gemeinsam mit ihren Freunden lehnt sie sich auf, gegen Burschenschaften und Jagdgesellschaften.

Und so steigert sich die Auflehnung immer weiter. Und Luise und ihre Freunde beschliessen, diese Regierung zum Sturz zu bringen.


Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass das Buch ganz anders war, als ich erwartet habe. Es sprühte vor Wortwitz und war bitterböse und voller Humor gleichzeitig. Ich habe das Buch verschlungen, denn ich fand das so gut. Genau die Art von Sprache und Witz, die mir liegt.


Luise träumt immer nur davon, das System zu sprengen, aber ihr liegt es doch mehr an Worten, als an Taten, denn als es in eine heiße Phase geht, will sie einen Rückzieher machen. Das macht vielleicht auch das Buch aus, es sprüht vor Witz, aber wenn man sich die Protagonistin genauer ansieht, sieht man eine verwöhnte Tochter, die hauptsächlich feiern und ihren Spaß haben will.

Aber genau diese Mischung, diese Uneinigkeit mit sich selbst macht das Buch für mich aus.


Luise und auch ihre Schwester Lili wollen aber unbedingt dagegen aufbegehren, gegen den rechtskonservativen Einfluss:


>> Lili, auf ihrer Chaiselongue ausgestreckt, sagt: Es geht hier also um mehr als einen Mutter-Tochter-Konflikt.

Und ich sage: Es geht hier ganz einfach um Gut gegen Böse.<<

(Seite 58)


Und da macht Luise auch vor nichts halt, für sie kommt rechtes Gedankengut in keinster Weise in Betracht, so ein Zitat, als Luise einen jungen Mann auf der Jagdgesellschaft ihrer Mutter kennenlernt:


>> Die Poolbeleuchtung war an, das Wasser floureszierte türkis. Ich streichelte TT´s Arm und TT streichelte mir die Wange und er fragte leise, ob wir miteinander schlafen wollen.

Ich sagte, dass ich lieber kein rechtes Gedankengut in mir hätte.<<

(Seite )


Und genau solche und ähnliche Sätze machten mir das Buch besonders.

Ich finde es ein wirklich gelungenes Debüt der Autorin und habe mich köstlich amüsiert!

Bitte mehr davon!

Habt einen schönen Tag

Anett.


Anzeige / Leseexemplar

Verlag Kiepenheuer & Witsch / ISBN: 978-3462055092 / 10.September 2020

Gebundenes Buch – 192 Seiten – 18,00 €


Vielen Dank an den Ki-Wi Verlag

für das Leseexemplar!


4 Kommentare:

  1. Liebe Anett

    Ich habe das Buch auch sehr, sehr gerne gelesen und es hat mich bestens unterhalten. Die Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Liebe Livia,

      ich auch! Der Schreibstil war einfach klasse!

      Liebe Grüße Anett

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  2. Liebe Anett!
    Solchen Wortwitz hätte ich bei dem Titel und dem Cover irgendwie gar nicht vermutet! Aber umso schöner, dass es so deinen Geschmack getroffen hat! Bei deinen ausgewählten Zitaten musste ich auf jeden Fall auch schon schmunzeln, herrlich.

    Alles Liebe!
    Gabriela

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    1. Liebe Gabriela,
      es gab unheimlich viele Zitate, die ich mir vorgemerkt hatte, die ich einfach nur genial fand! Aber ich wollte dann auch nicht zuviel vorweg nehmen :)
      Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich dieser Geschichte begegnet bin!

      Liebe Grüße Anett

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