[Rezension] Der Bär und die Nachtigall – Katherine Arden

 

Anetts Bücherwelt

Hüte dich vor dem, was in den Wäldern haust!

In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr Wladimirowitsch Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den frostblauen Augen. Verbotene Geschichten über eine uralte Magie. Doch für die junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister sehen, die ihr Zuhause beschützen. Und sie allein spürt, dass sich in den Wäldern eine dunkle Magie erhebt.

Mit russischen Märchen bin ich groß geworden. Und nicht immer waren die gut und toll. Mitunter gab es Figuren, vor denen es mich als Kind gegruselt hat.

Als ich mit dem Buch „Der Bär und die Nachtigall“ angefangen habe, kam genau dieses Kindheitsgefühl wieder! Ich habe mich zurück versetzt gefühlt, aber diesmal die Geschichte ganz anders empfunden.

Es ist alte russische Folklore, die uns hier erzählt wird, und die wirklich wundervoll aufgeschrieben wurde. Ich habe die Geschichte von Anfang an geliebt und konnte gar nicht aufhören zu lesen.

Wir lernen die junge Wasja kennen, eine stolze und starke weibliche Protagonistin, die mit ihrer Art ständig aneckt. Aber die gerade deswegen so toll war! Wasja nimmt die Geschichten ernst, die ihr erzählt werden. Sieht sie doch selbst die Geister. Wie den kleinen Hausgeist Domowoi, dem sie auch immer kleine Gaben bringt, damit er stark bleibt und seine Aufgaben weiter erfüllt.

Aber irgendwann kommt eine neue Mutter in Wasjas Leben, mit ihr auch ein starker Glauben an Gott und die Kirche. Schon bald folgt auch ein strenger Priester und so wird nach und nach der heidnische Glauben an Geister und alte Magie in den Hintergrund gedrängt. Nicht ohne Folgen!

Eine ganz besondere Rolle nimmt hier auch der Winterkönig ein, die mir total gut gefallen hat. Auch er nimmt Wasja als starke Persönlichkeit wahr. Sie ist einfach so toll, und ganz anders als andere Figuren, sie entspricht nicht den Klischees, die immer häufiger auftauchen. Sie braucht weder einen Mann der sie retten muss, noch jemanden, der ihr alles beibringen muss, sie weiß um ihre Stärken und Schwächen. Die Autorin hat hier wirklich ganz tolle Arbeit geleistet!

Sowohl die Protagonisten, als auch die Handlung haben mich verzaubert und ich freue mich schon sehr, den zweiten Band zu lesen!

Von mir gibt es auf jeden Fall eine 100%ige Leseempfehlung!

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Anett.

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