[Rezension] Silberregen glitzert nicht – Christine Werner

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
 Mixtvision Verlag - 08.Februar 2023
978-3958541979
Gebunden - 208 Seiten - 16,00€ 

Silberregen stellt sich Emely immer wieder vor, wenn sie daran denkt, wie gerne sie und ihre Mutter Quizshows geschaut hat, wie ihre Mutter Antworten wusste und dann Silberregen auf sie rieselt. Auch jetzt findet Emely immer wieder kleine silberne Schnipsel in der Wohnung, die sie sammelt und aufbewahrt. Aber dies ist ein ganz anderer Silberregen.

Diese Geschichte hat mich tief berührt. Emely versucht alles, dass ihre Familie weiter funktioniert und dass keiner außerhalb bemerkt, wie oft ihre Mutter Tabletten nimmt und dann stundenlang schläft. Emely kümmert sich um ihre kleinen Geschwister, geht einkaufen, macht Essen und räumt auf. Sie geht jeden Morgen zur Schule und versucht immer ein bisschen Zeit auch noch mit ihrem besten Freund Mathis zu verbringen, am liebsten im Skaterpark. Ihr Vater ist viel unterwegs und kommt meistens nur am Wochenende nach Hause.

Aber eines Tages wächst Emely alles über den Kopf, sie zieht sich auch immer mehr von ihren Freunden zurück. Mathis ist wirklich ein guter Freund, aber so lange Emely nicht wirklich was sagt, kann auch er ihr nicht helfen. Kann man ein Geheimnis wirklich für sich behalten? Kann man sich wirklich jemanden anvertrauen?

Christine Werner hat hier eine Geschichte geschrieben, die aufrüttelt, die bewegt, aber die trotzdem lebensnah und und mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt. Emely hat Freude in ihrem Leben, das merkt man auch, aber sie trägt auch eine große Last. Die Geschichte zeigt aber auch Bekannten und Freunden, wie eine Suchtfamilie aussehen kann. Das man bei manchen Dingen genauer hinsehen muss, nachfragen, Hilfe anbieten. Am Ende gibt es eine wichtige Botschaft: Du bist nicht allein!

Es ist ein gutes und wichtiges Buch und die Autorin hat das sensible Thema mit viel Feingefühl und Empathie aufgeschrieben.

Anett