Mansfield Park – Jane Austen

Ani

Jane Austen. Mansfield Park. Ein Klassiker.
Wie liest sich so ein Werk? Kann mir das heute noch gefallen?


Diese und mehr Fragen stellte ich mir schon lange. Immer wieder kommt auf, man soll mehr Klassiker lesen. Und ich habe mich verführen lassen. In meinem Regal stehen schon länger ein paar Werke von Jane Austen, als sich nun die Gelegenheit bot, die Bücher mit anderen Bloggerinnen in einem Jane Austen Club zu lesen, habe ich die Gelegenheit ergriffen. Und Mansfield Park sollte der erste Roman der Schriftstellerin sein.

Aber um was geht es in dem Buch?
Kurz gesagt, es geht um Fanny. Fanny ist eins von mehreren Geschwistern, die das Glück hat, bei ihrer reicheren Tante aufzuwachsen. Denn die Schwester ihrer Mutter hat „günstig“ geheiratet! Wohingegen Fannys Mutter nicht so gut dran ist, mehrere Kinder hat und in ärmlichen Verhältnissen lebt. Um etwas Gutes zu tun, nimmt Lady Bertram ihre Nichte Fanny in ihrem Haushalt auf. Diese wird zusammen mit den eigenen Kindern unterrichtet und aufgezogen.
Trotzdem ist irgendwie der Klassenunterschied immer wieder zu spüren und immer wieder greifbar.

Zum Inhalt des Buches möchte ich auch gar nicht viele Worte verlieren, für die, die es noch lesen möchten wäre es unfair, und für diejenigen, die es bereits kennen, erübrigt sich dies ebenfalls.
Mansfield Park wird als das satirischste Werk von Jane Austen gehandelt. Und ich muss dem Recht geben. Gerade Mrs. Norris, eine weitere Schwester, hat so eine überzogene Rolle hier erhalten, wo eine komplette bürgerliche Gesellschaft zu Tage kommt, ihr denken, ihr tun. Auch wenn Mrs. Norris mir anfangs verhasst war, so hab ich es doch später als Satire und Überzogenheit der Autorin gesehen.

So ist der Roman auch ein wenig politisch, prangert Jane Austen doch zwischen den Zeilen auch an, mit welchen Methoden der Hausherr von Mansfield Park zu seinem Reichtum gekommen ist: Sklavenhandel.
Außerdem wird aufgezeigt, zuwas ein Mädchen erzogen wird: Um einen Mann zu heiraten, der genug Geld hat, um eine gute Partie zu machen. Frauen sollen nicht unbedingt klug sein, sie sollen dem Mann gehorchen und ihm gefallen.
Fanny ist nur bedingt so ein Mädchen, natürlich unterwirft sie sich der Gesellschaft zum Teil, aber sie ist in ihrem Denken auch eigenständig und vertritt ihre Meinung. Meist zum Mißfallen des Onkels und der Tante.

Alles in allem konnte mich dieses Werk der Autorin begeistern und mitreißen. Es ist also doch noch möglich, Klassiker in der modernen Zeit zu lesen. Und es hat mir sogar Spaß gemacht. Natürlich war das Frauenbild damals anders, umso mehr freut man sich doch, wohin es in so kurzer Zeit die Frau gebracht hat und wie unabhängig sich die Frau in dieser Zeit gemacht hat!

Für mich war das auf jeden Fall noch nicht der letzte Jane Austen Roman. In unserem kleinen Club lesen wir nun als nächstes „Emma“ und ich freue mich schon so sehr darauf!


Bibliografische Daten




Jane Austen „Mansfield Park“
Übersetzerin Margit Meyer
Aufbau Verlag
ISBN 978-37446625706
Broschiert, 576 Seiten
9,95€




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