Anzeige / Rezensionsexemplar Heyne Verlag - 09.Mai 2022 978-3453441262 Paperback - 432 Seiten - 16,00€ |
Achtung, hierbei handelt es sich um den zweiten Band der Spionin Trilogie. Die Rezension kann Spoiler zu Band 1 enthalten.
Zwölf Jahre nach dem Mauerbau führt Ria Nachtmann ein weitgehend angepasstes Leben in Ostberlin, nachdem sie entschieden hatte, für ihre Familie in der DDR zu bleiben. Niemand würde vermuten, dass sie einst als Spionin für den Bundesnachrichtendienst aktiv war. Und sie dachte, sie hat das alles hinter sich gelassen, aber ihre Vergangenheit holt sie hier ein.
Rias Schwager Henning macht Dienst bei den Grenztruppen, als er eines Tages auf der Flucht nach Westberlin angeschossen und festgenommen wird. Natürlich ist Ria sofort wieder im Fadenkreuz der Stasi und wird ebenfalls festgenommen und verhört. Nur ihrem Job bei Ministerium für Außenhandel hat sie es zu verdanken, dass man ihr glaubt und das sie wieder frei kommt. Allerdings hat sich die Stasi Mitarbeiterin bei Ria festgebissen und sie will um jeden Preis aufdecken, dass Ria für die Gegenseite spioniert. Dabei sind ihr keine Mittel zu schade, auch Rias Tochter Annie spannt sie für ihre Zwecke ein, was ich sehr erschreckend fand.
Titus Müller erzählt eine Geschichte rund um Spionage, Gegenspionage und gefährlichen Unternehmungen, begleitet mit wahren Begebenheiten und auch Fiktion. Ich finde das total interessant und äußerst spannend. So wurde hier im Buch nebenher die Guillaume-Affäre thematisiert, ein hochrangiger DDR Spion in den nächsten Reihen des damaligen Bundeskanzlers. Dies hier nochmal zu lesen hat mich auch darüber noch einmal genauer recherchieren lassen. Überhaupt finde ich auch hier diesen zweiten Band extrem klasse recherchiert vom Autor. Bereits in Band 1 „Die fremde Spionin“ , der 1961 zur Zeit des Mauerbaus erzählt wird, habe ich es gemocht, wie der Autor reale Tatsachen mit Fiktion verstrickte. Und das ist auch hier der Fall, für mich absolut lesens- und empfehlenswert.
Es sind hier so viele Geschichten zu einer großen Geschichte zusammen erzählt, dass es niemals langweilig wird. Und trotzdem verliert man den roten Faden nie. Ich habe mit Ria mitgelitten, war mit ihr auf der Flucht und habe mit ihr um ihre Tochter geweint. Ich bin nach wie vor begeistert und freue mich total auf den Abschluss der Trilogie!
Anett
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