[Rezension] Ambivalenz – Amélie Nothomb

 

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Diogenes Verlag - 22.Juni 2022
978-3257071948
Gebundenes Buch - 128 Seiten - 20,00€

Chanel No.5 ist es zu verdanken, dass die junge Dominique den Heiratsantrag von Claude annimmt. Dem geht ein kurzes Werben seinerseits voraus, der Dominique mit der Großstadt Paris, Champagner und allerlei Gutem verspricht. Und als sie seinen Antrag annimmt, geht es auch ganz schnell, sie heiraten und ziehen nach Paris. Aber das Glück ist noch nicht perfekt, Claude will unbedingt ein Kind von Dominique und sie glaubt immer noch an seine unerschütterliche Liebe.

Dass es bei Claude nicht um Liebe geht, bemerkt der Leser eigentlich sehr schnell selbst. Aber dass sich Dominique, die so stark gedacht hat anfangs, sich von Claude so herum schubsen lässt, ging mir echt gegen den Strich. Ich konnte ihre Art einfach nicht verstehen und habe mehrmals beim lesen die Augen verdreht.

Auch in Bezug ihrer Tochter, die irgendwann geboren wird. Mit ihr leide ich sehr, sehr mit. Sehr zeitig bemerkt diese, das sie keine Liebe von ihrem Vater erwarten kann und findet sich sehr schnell damit ab. Entsprechend liebt sie ihre Mutter und versucht diese zu schützen. Als ihr Vater die Freundschaft mit ihrer langjährigen Freundin zerstört, schlägt ihr Herz in Zorn und Wut ihm gegenüber. Und als es zum großen Zerwürfnis der Eltern kommt, ist es wieder die Tochter, die ihre Mutter unterstützt und stärkt.

Eigentlich ein wirklich tolles Buch und eine gute Geschichte. Aber irgendwie war mir das alles viel zu kurz, mir fehlte aufgrund der kürze die Tiefe der Charaktere. Sie wirkten einfach nur schwarz weiß auf mich. Gut oder böse. Manche blieben einfach nur am Rande, wo ich gern mehr gelesen hätte.

Aber insgesamt hat mir das Buch, welches ich als typisch französisch bezeichnen würde, sehr gefallen. Es war mein erstes Buch der Autorin und hat mich nun neugierig gemacht. Ich werde bestimmt mal wieder etwas von ihr lesen.

Anett