[Serie] Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont – Anna Husen

Ani

 

Anzeige / Rezensionexemplar
Knaur Verlag - 03. April 2023 
978-3426529720
Taschenbuch - 480 Seiten - 11,99€

Ich gebe zu, mit diesem Buch habe ich mich aus meiner Wohlfühlzone gewagt und mal ein Genre gelesen, dass es bei mir nicht wirklich zu finden gibt. Gern lese ich mal was anderes, um zu sehen, ob mir irgendwas entgeht. Seit einiger Zeit wird der Buchmarkt mit Familiensagas ja regelrecht überschwemmt – jedenfalls kommt es mir so vor. Als ich dann dieses Buch sah, hat es mich wirklich angesprochen. Timmendorfer Strand, exquisites Hotel, rauschende Feste – das wollte ich lesen. Das Cover fand ich außerdem sehr cool, Bademode um die Jahrhundertwende wollte ich mal was von lesen, eine gute Zeit.

Also lies ich mich auf die Geschichte rund um Henriette ein. Diese kommt 1903 mit ihrem Vater und ihren Geschwistern nach Timmendorfer Strand, da sie hier ein überraschendes Erbe erwartet. Die Villa Sommerwind, die die Familie in ein strahlendes Hotel verwandeln möchte. Bereits in Hamburg hat die Familie Pensionen gehabt, nun soll auch Henriette ihren Vater beim betreiben des Hotels zur Hand gehen – was sehr ungewohnt für diese Zeit ist.



Aber da ging es auch schon los, mit dem, was mich am Buch gestört hat. Die Familie kommt an, es wird über das Hotel erzählt, was alles entstehen soll usw. Es wird aber nichts davon erwähnt, wie das Hotel renoviert wird, wie es aussieht (außer das überall maritime Möbel stehen), kein Wort davon, was aus den Hotelzimmern wird, wie die Salons aussehen usw. Wir machen einfach einen Zeitsprung und das Hotel beherbergt bereits Gäste – auch von denen erfahren wir nichts. Hier hätte ich gedacht, dass man auch da mehr lesen kann, schliesslich kommen doch immer wieder interessante Gäste an, oder?

Wir lesen ganz viel Drama um Henriette und ihren Vater, um die geheimnisvolle neue Frau, die er heimlich trifft, es aber abstreitet. Henni und ihr Vater streiten sich, sie läuft weg und findet sich in Niendorf wieder. Da trifft sie auf Ole, einen Fischer. Sie unterhalten sich und finden sich beide gut. Und dann? Wieder ein Zeitsprung und nun erfährt man, dass die beiden sich lieben. Ähm, wo ist bitte die Liebesgeschichte? Gehört die nicht dazu? Im Gegenteilt, Henni soll nun den arroganten Eduard Graff heiraten und beugt sich auch dem Willen ihres Vaters.

Anfangs fand ich den eigentlich wirklich nur arrogant, aber nun wurde er bezeichnet, dass er etwas dunkles in sich trägt. Aber in der gesamten Ehe hat man nie etwas böses über ihn erfahren. Er geht fremd, ja, aber sie lieben sich beide nicht und Henni ist froh, als er nicht mehr ins gemeinsame Ehebett kommt. Henni bekommt Zwillinge – auch dies ist alles nur grob erzählt. Mir fehlt hier bei allem einfach mehr. Dafür bekommt man eindeutig viel Drama! Das war mir einfach zu viel.


Ich mochte sehr gern Hennis Freundin, allerdings hat sie in all den Jahren nie auch nur einen Partner gehabt, war immer nur für Henni da – gibt es das wirklich? Ich mochte Hennis Schwester gern, aber auch da gab es nur das Drama, tiefergehende Gefühle oder etwas wirklich greifbares fand ich leider nicht.

Und das war auch für mich das Problem an dem Buch, ich konnte keine der Protagonisten so wirklich zu fassen bekommen, alle waren nur umrissen, man konnte kaum eine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen, dafür sorgten die immer währenden, großen Zeitsprünge, schade!

Von rauschenden Festen fehlte es auch – Henni organisierte mal ein Bankett, machte die Dachterrasse neu und da hat man mal was von einem Fest gelesen, allerdings viel zu wenig, meiner Meinung nach.


Ich liebe ja die See, aber auch hier fehlte mir die Badekultur aus der Zeit, denn davon hat man gar nichts gelesen. Henni war mal mit ihren Kindern am Meer, aber wie bei allem, wurde auch das nur grob erzählt. Sehr schade.


Nette und sehr leichte Urlaubslektüre, die mich leider nicht überzeugt hat.


Anett


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