Anzeige / Rezensionexemplar mixtvision Verlag - 16.August 2023 978-3958542051 Gebundenes Buch - 240 Seiten - 17,00€ |
Lenni und sein Freund Serkan besuchen das Kant-Gymnasium, welches als „Schule ohne Rassismus“ ausgezeichnet wurde. Nach den Ferien kommt Benjamin, als neuer Schüler in die Schule. Außerdem ist er der erste schwarze Mitschüler. Und Benjamin erkennt ziemlich schnell, dass die Schule keineswegs ohne Rassismus ist und zeigt Schülern und Lehrern den Spiegel vor und deckt gängigen Alltagsrassismus und Vorurteile auf. Und das führt zu einem Riesenwirbel und zieht jede Menge Fragen nach sich.
Ausgerechnet in der Theater AG, die Lenni liebt und die bei seinem Lieblingslehrer statt findet, eskaliert ein Streit zwischen Benjamin und dem Lehrer. Benjamin wirft dem Lehrer Rassismus vor, seinen neuen Mitschülern hält er einen Spiegel mit dessen Vorurteilen vor und Lenni weiß überhaupt nicht, was er dazu sagen soll. Ausgerechnet sein bester Freund Serkan stellt sich auf die Seite von Benjamin, dabei hat er doch nie was gesagt, und Lenni begreift einfach nicht, was in Serkan vor geht.
Nun einmal damit konfrontiert, stellt auch Lenni fest, dass der Rassismus im Alltag immer wieder statt findet, den aber niemand von ihm wirklich ernst nimmt, denkt er. Denn auch Serkan sagt ihm auf den Kopf zu, wie naiv Lenni doch ist, dass er das all die Jahre nie gesehen hat. Ein Späßchen vom Lehrer, unbedachte Äußerungen der Eltern oder Nachbarn, all das wird alltäglich nur als ganz normal und nicht ernst zu nehmend gesagt. Aber für Serkan oder seine Schwester Elif ist das sehr ernst und nun haben auch sie den Mut etwas zu sagen. Lenni mag Elif wirklich gern, dass sie Ausgrenzung findet, weil sie neuerdings Kopftuch trägt, kann er nicht glauben, bis es ihm im eigenen Elternhaus bewusst wird.
Es dauert lange, bis Lenni den Alltagsrassismus wirklich ernst nimmt, bevor er wirklich bemerkt, was sich seine Freunde jeden Tag anhören müssen, und das sein Lieblingslehrer aus guten Gründen nicht bei allen so beliebt war.
um Buch gibt es so viele Situationen, die wirklich alltäglich sind, die so oder so ähnlich auch im wahren Leben statt finden, und die so sehr als normal angesehen werden. Wie schnell ist ein Satz geäußert, der als Scherz gedacht ist, aber bei weiten keiner ist! Ich glaube, fast jeder kann sich da selbst an die Nase greifen und auch wenn man sich selbst als so tolerant sieht, kommt man doch viel schneller in solch eine Situation und handelt mitunter nicht richtig.
Ich bin der Meinung, dieses Buch gehört in jede Schule als Pflichtlektüre und Lehrer und Schüler müssen sich damit auseinander setzen. Jeder sollte, wenn ihm Rassismus vorgeworfen wird, mal darüber nachdenken und keine „Weissen Tränen“ weinen, sondern reflektieren. Das buch lässt Spielraum für Diskussionen und zur Selbstreflexion, das finde ich ziemlich gelungen.
Anett
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