Code Name Verity – Elizabeth Wein. Ein Roman über eine Freundschaft zweier junger Frauen im Zweiten Weltkrieg

Ani

 

Anzeige / Rezensionsexemplar
dtv Verlag - 15.Februar 2024
978-3423765011
gebundenes Buch - 464 Seiten - 17,00€



Wie weit gehst du, um deine beste Freundin zu retten?

Oktober 1943: Ein britisches Flugzeug stürzt im von den Nazis besetzten Frankreich ab. Die Piloten Maddie kann sich noch retten und versucht über den Untergrund wieder nach England zu kommen. Ihre Freundin „Verity“ allerdings gerät in Gefangenschaft und wird als Spionin eingesperrt und gefoltert. Verity weiß nicht, ob sie überleben wird, aber kann sie ihre Geheimnisse für sich behalten?



Verity, die in Gefangenschaft misshandelt und gefoltert wird, soll ihre Geheimnisse für die Gestapo aufschreiben. Sie nutzt diese Zeit, um wirklich einiges aufzuschreiben: Informationen, die wahrscheinlich nutzlos für die Gestapo sind, und Informationen zu einer mutigen Pilotin: Maddie. Aber eigentlich schreibt sie die Geschichte, wie sie selbst einst Maddie kennen lernte, was die beiden miteinander verbindet und wie sie zu ihren Einsätzen kamen.

Verity, die sich selbst Queenie nennt, heißt eigentlich Julie. Sie wuchs wohlhabend in Schottland auf und besuchte ein Internat in der Schweiz, weswegen sie Deutsch und Französisch spricht. Julie ist schön, clever und so gut wie furchtlos mit ›Nerven wie Drahtseile‹, dickköpfig und sie verabscheut das traditionelle Frauenbild der 1930er. All diese Eigenschaften machen sie zur perfekten Spionin, die zunächst deutschen Gefangenen ihre Geheimnisse entlocken soll und dann auch auf gefährliche Missionen entsandt wird.

Maddie ist Julies beste Freundin. Sie wuchs in Stockport, Nordengland, auf und entwickelte schon früh eine Vorliebe für Maschinen und Technik. Als sie mit 16 an ihrem eigenen Motorrad schraubte, lernte sie, dass Frauen auch Flugzeuge fliegen dürfen, und so machte sie schon bald ihren Pilotenschein. Sie ist eher unauffällig und wird deswegen häufig unterschätzt – insbesondere zugunsten von männlichen Piloten, die zum Teil deutlich weniger Flugerfahrung haben als sie. Ihre größte Angst ist, beschossen zu werden.


Zwischen den Kapiteln, in denen Julie von ihrer Freundschaft und ihrem Leben schreibt, erfahren wir, wie es für Maddie weiter geht, als ihr Flugzeug beschossen und abgestürzt ist.

Es springt in der Geschichte immer wieder hin und her, was ich im Grunde sehr gern mag. Auch konnte ich Julies Zerrissenheit sehr spüren. Sie bezeichnet sich selbst als Verräterin, weil sie für die Nazis diese Geschichte aufschreibt, dafür keiner Folter mehr ausgesetzt ist und auch wieder Kleidung oder eine Decke bekommt. Und doch ist sie so mutig!


Da aber Julie ihr „Geständnis“ so vage wie möglich halten möchte, kommt auch die Freundschaft zu Maddie nicht so sehr hervor – aber man kann sie spüren. Es wirkt manchmal kindlich naiv, manchmal trotzig, sie schreibt einfach alles nieder, ob es wichtig ist oder nicht.

Das kann man mögen oder nicht, ich fand es gerade weil da eine gewisse Distanz war, sehr gut. Allerdings war es anfangs etwas lahm und ich wusste nicht so richtig, ob das so bleiben soll. Jedoch legte es irgendwann zu und ich war froh, dass ich das Buch nicht nach den ersten Seiten weggelegt habe. Es wurde interessant, ich fand es spannend, wie einerseits die Geschichte von Julie und Maddie war und andererseits, was aus den beiden in Frankreich wurde.


Das Ende war dann nochmal sehr emotional und eigentlich sehr logisch, wenn auch nicht so, wie ich es mir ausgemalt habe. Aber alles in allem fand ich das Buch richtig toll, es hätte gern ein paar Seiten kürzer sein können, denn manches fühlte sich nur wie Füllmaterial an, aber insgesamt kann ich es nur empfehlen. Es war spannend und dramatisch, eine Geschichte von sehr mutigen jungen Frauen!


Anett



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