Anetts Bücherwelt |
Annabel
sitzt daheim in Genf und wartet auf ihren Mann. Sie wollen auf eine
Geschäftsparty und sie hat keine Lust darauf, allein dort zu
erscheinen. Allein, zwischen all den Bankern und deren achso
korrekten Bankerfrauen. Annabel ist ebenfalls die Frau eines Bankers,
aber trotz des vielen Geldes, der sie Sachen kaufen lässt, ohne auf
die Preisschilder zu achten, trotz der tollen Wohnung mitten in Genf
mit Blick auf den See, trotz allem fühlt sie sich immer noch eher
als einfache Galeristin.
Natürlich
arbeitet sie in Genf nicht mehr – ihr Mann braucht sie als
Bankerfrau. Aber sie ist nicht glücklich. Und nun sitzt sie da und
wartet. Aber statt ihres Mannes, kommt die Polizei, die ihr sagt, er
wäre über den Alpen mit dem Flugzeug abgestürzt. Einem
Privatflugzeug, mit einer atemberaubenden Schönheit an seiner Seite.
Annabel
will aber keine Zweifel zulassen, anfangs trauert sie aber dann will
sie wissen, was wirklich dahinter steckt. Wieso war ihr Mann in
London? Wo er doch gar nicht dort sein sollte. Was hat ihr Mann
wirklich getan? Und wieso werden die Ermittlungen so schnell fallen
gelassen?
Zur
Gleichen Zeit in Paris.
Marina,
eine Journalistin, will mit ihrem Verlobten Urlaub machen. Bevor es
in den Wahlkampf seines Vaters geht, möchte Grant noch die Zeit mit
Marina genießen. Außerdem soll sie danach ihren Job als
Journalistin auf Eis legen. Sie will das auch, aber innerlich ist sie
immer noch Journalistin. Und als ihr Chef sie anruft, damit sie sich
mit einem Mittelsmann trifft, um einen brisanten USB Stick in Empfang
zu nehmen, denkt sie nur kurz nach, bevor sie zusagt.
Als
dann ihr Chef tot aufgefunden wird, sie an der Grenze durchsucht und
verhört wird, weiß sie, sie hat da eine ganz heiße Story in den
Händen.
So
versuchen die beiden Frauen unabhängig voneinander in den
unterschiedlichen Fällen selbst die Ermittlungen in die Hand zu
nehmen. Beide stoßen dabei immer wieder auf die Schweizer Bank, für
die Annabels Mann gearbeitet hat. Beide versuchen hinter die Kulissen
zu blicken.
Sie
stoßen dabei nicht nur auf unwahrscheinliche Geldgier, sondern auch
auf so manche illegalen Machenschaften. Diese bewegen sich in
extremen Größenordnungen und für mich als Leser wurde es immer
erstaunlicher.
Was
mich dazu führte, das Buch regelrecht zu verschlingen, denn es war
so spannend, so scharfsinnig und so temporeich, dass ich gar nicht
anders konnte, als das Buch so schnell wie möglich durchzulesen.
Die
kurzen, sich abwechselnden Kapitel bringen ein gutes Tempo mit ein,
welches die Kapitel einfach nur so weglesen lässt. Man muss nur
aufpassen, dass man nicht verwirrt wird, denn es kommen doch noch ein
paar Charaktere hinzu und durch die schnellen Wechsel ist man
manchmal versucht, die Überschriften mit dem Namen wegzulassen. Aber
ich persönlich liebe es ja, wenn es so rasant und auch ein bisschen
verwirrend zu geht.
Was
für ein hochaktueller Politikthriller! Ich bin begeistert.
Geschrieben ist das Buch wirklich gut. Man merkt der Autorin Cristina
Alger an, dass sie selbst im Finanzwesen tätig war. Denn sie war,
bevor sie sich entschloss Autorin zu werden, Finanzanalystin und
Wirtschaftsanwältin. Und das konnte man spüren beim lesen. Ich
persönlich war schwer begeistert von dem Buch!
Als
ich mit dem Buch fertig war, musste ich erstmal durchatmen.
Mit
was für Summen hier hantiert wurden! Schwindelerregend. Als ich dann
meinem Mann das Buch hinlegte, der um es einfach zu sagen, eher ein
Wenig-Leser ist, schaute er mal kurz hinein. Und dem Urlaub sei dank,
hat auch er das Buch innerhalb von zwei Tagen ausgelesen. Was ein
wirklicher Rekord ist, und er auch sehr begeistert davon war. Das war
dann auch für mich wieder ein Zeichen, dass es wirklich gut ist.
Alles
in allem kann ich dieses Buch wirklich empfehlen.
Ein
spannender Thriller aus der Welt der Banken, wo ich gedanklich immer
wieder mit dem Kopf geschüttelt habe.
Habt
einen guten Tag, Anett.
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/ Rezensionsexemplar
Penguin
Verlag\ 08. Juli 2019\ISBN 978-3328104193\
448
Seiten\ Taschenbuch 10,00€ - E-Book 9,99€
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