Anetts Bücherwelt |
Acht
Wochen Wüste.
Ein
Bootcamp wo Jugendliche wieder lernen sollen, sich wieder zu
integrieren, sich wieder zu bessern. Ich kenne so etwas aus dem TV
und fand die Doku dazu, die ich irgendwann mal gesehen habe nicht
gerade toll. Jugendliche anschreien, damit sie zur Vernunft kommen?
Das kann nicht funktionieren.
Als
ich jedoch auf der Leipziger Buchmesse war und mir das Buch
vorgestellt wurde, klang es doch anders, als ich bisher die
Vorstellung davon hatte.
Also
dachte ich mir, ich les das mal – interessant klingt es auf jeden
Fall und mal schauen, was man daraus machen kann.
Also
hielt ich nun dieses Buch in den Händen, begann die ersten Seiten zu
lesen und konnte kaum wieder aufhören. Ein Buch, welches ich
innerhalb von zwei Tagen regelrecht verschlungen habe.
Alles
beginnt damit, dass die 14jährige Wren nachts aus dem Bett geholt
wird und zum Flughafen gefahren wird. Sie ist verwirrt, ihre Eltern
reagieren nicht auf ihre Rufe, sie schauen nur zu. Was passiert hier
mit ihr?
Ihre
eltern wissen sich nicht mehr zu helfen, Wren, die mit 14 trinkt,
Drogen nimmt und eigentlich nur noch Wutausbrüche hat, mit der die
Eltern nicht mehr ins Gespräch kommen, niemand kann ihr wirklich
helfen, denn Wren lässt auch niemanden an sich ran. Spricht mit
niemanden, warum sie das tut.
Also
ab in die Wüste – ihre letzte Hoffnung.
Hier
herrschen strenge Regeln, und die werden weder mit Gewalt, noch mit
lauten Worten umgesetzt. Die Campleiter erklären Wren, was sie
machen muss, und wenn sie es nicht tut, mit welchen Konsequenzen sie
leben muss.
Sie
muss sich ein Zelt bauen, wenn sie es nicht schafft, keine Hilfe
annimmt o.ä., dann wird sie eben pitschnass wenn es regnet.
Wren
ist wütend, alles ist falsch, alles fühlt sich falsch an und vor
allem, sie will nicht über ihre Probleme sprechen!
Nach
und nach lernte ich die zickige Wren besser kennen. Es gibt immer
wieder Rückblicke in ihr Leben, wie kam sie mit Drogen und Alkohol
in Berührung. Warum lies sie sich so schnell verleiten. Wieso
streitet sie sich immer wieder mit ihren Eltern? Und ich war auch
traurig, dass es so weit kommen musste.
Wrens
Entwicklung im Camp geht irgendwann in eine positive Richtung und ich
hab das ein oder andere mal wirklich Tränen in den Augen gehabt.
Auch
als die Probleme der anderen Jugendlichen angesprochen wurden. Da gab
es Missbrauch, Heroin, Drogen und Alkohol, das ganze Spektrum wurde
abgedeckt. Und jeder von den Jugendlichen hatte seine ganz eigenen
schwerwiegenden Probleme.
Erschreckend
für mich immer wieder, wie schnell auch so ein junger Mensch
abrutschen kann, sei es durch die falschen Freunde oder weil sie
daheim einfach zu wenig Beachtung finden.
Ich
selbst Mutter einer 15jährigen Tochter, fand das ganz schlimm, auch
die Beziehung der Eltern zur Tochter. Keiner hat ihr wirklich
zugehört, keiner hatte wirklich Zeit für sie.
Am
Ende mochte ich Wren wirklich gern und ihre Entwicklung im Camp war
sehr glaubwürdig.
Ein
wirklich dickes Dankeschön an den Magellan Verlag für dieses
großartige Jugendbuch!
Weitere Meinungen zum Buch:
Habt
einen guten Tag,
Anett.
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/ Rezensionsexemplar
Magellan
Verlag\ 17.Juli 2019\ISBN 978-3734850424\
336
Seiten\Hardcover 17,00€
Liebe Anett,
AntwortenLöschenich bin ganz bei dir und war auf deine Meinung sooo gespannt, gerade weil der Part der Eltern für eine mama doch noch einmal eine ganz andere Note mit sich bringt.
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
Löschenja irgendwie liest man als Mama die Bücher wahrscheinlich nochmal anders.
Ich konnte auch selbst nicht glauben, wie allein gelassen die Kinder sich wurden - auch ich areite, aber Zeit für die Kinder ist mir so wichtig.
Liebe Grüße Anett
Hallo liebe Anett,
AntwortenLöschenvielen lieben Dank fürs Verlinken! :D
Ich fand das Buch ja auch so wundervoll! Mich hat es emotional auch richtig mitgenommen und aufgewühlt. Das Buch zählte definitiv zu meinen absoluten Highlights letzten Monat!
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend. :)
Liebe Grüße
Corinna
Ja, ein Highlight ist das wirklich!
LöschenUnd es wirkt irgendwie lange nach!
Liebe Grüße Anett